Berichte » Wer schafft Platz 10?

Wer holt sich den “Hot-Seat“ der 1.DESL und kämpft um die letzte Chance, den begehrten Platz für die Playoff-Quali zu ergattern?
Seit Ende Jänner hat sich so einiges getan. Neben den gespielten 7 Runden hat auch die Transfersperre Einzug gehalten, jetzt zählt es und gibt kein zurück.

Beim Rennen um die letzten Plätze hat sich auch eine völlig neue Konstellation ergeben. So sind die Eislöwen aus Dresden aus dem Playoff-Rennen draußen und haben nur noch eine letzte Theoretische Chance am Rechenschieber, die Verantwortlichen haben sich aber schon mit dem frühen Saisonende abgefunden und richten den Blick Richtung Offseason.
Auch Krefeld, Nürnberg sowie die Indians sind schon mit der Kurze Hose in der Eishalle unterwegs und machen sich erste Gedanken über Urlaub und Neuausrichtung.

Die verbleibenden Kandidaten sind (auf die Abstimmung von Ende Jänner bezogen) Berlin und Riessersee. Nur durch einen Punkt getrennt fighten die Teams mit allen Mitteln der Eishockey-Kunst, um am Ende der Abrechnung über dem heiligen Strich zu landen. (der Verfasser weisst ausdrücklich darauf hin, dass “Strich“ in diesem Zusammenhang nicht mit roten Laternen zu verstehen ist).

Die größte Überraschung ist allerdings die neu entstandene Situation im Bezug auf Straubing und Weißwasser. Wurden den beiden Teams schon Fixplätze in der Playoff-Quali attestiert, schaut die Ausgangslage aktuell wieder etwas düsterer aus, und beide Teams dürfen sich keinen Patzer mehr leisten, um nicht am Ende doch überraschend das Nachsehen zu haben.

Riessersee: Die Mannen aus Garmisch kämpfen seit Wochen um wichtige Punkte im Kampf um die Playoffs. Hielt man sich doch geraume Zeit auf den Quali-Plätzen auf, steht man aktuell doch unter großem Zugzwang und auf Platz 11. Zu unkonstant agiert die Mannschaft in entscheidenden Phasen, zu schwach präsentierten sich die Neuverpflichtungen während der Saison. Vor der Deadline dann die Qual der Wahl: alles riskieren und das doch übersättigte Bankkonto für die letzten Verzweiflungstaten schmelzen lassen? Oder doch kapitulieren und in einen Rebuild wandern? Am Ende wurde es ein Mittelweg, der aber auch in den Medien als hervorragender Schachzug gefeiert wurde. So wurden Missverständnisse wie Forster und Festerling zum direkten Konkurrenten nach Straubing geschickt, um im Gegenzug mit Buchwieser einen neuen Mittelstürmer zu präsentieren und einen sehr wertvollen Pick der 2. Runde zu ergattern. Den frei gewordenen Platz investierte man in den Rentner Segal, der sich am Ende seiner Laufbahn über die letzte Hoffnungen für eine Playoffteilnahme machen darf.
Weiters verabschiedete GM Bopp den heuer blass gebliebenen FLer Ross, um im Gegenzug einen weiteren 2.Runden Pick einzusammeln, um im kommenden Jahr neu durchstarten zu können.
Die Signale zur Deadline waren eindeutig, aufgegeben hat man in Riessersee noch lange nicht. Sollten die neuen Spieler einen Ruck durch die Mannschaft bringen, kann es in den letzten 4 Spielen doch wieder 1-2 Plätze nach vorne gehen. Das Restprogramm ist mit Hamburg, Hannover, Nürnberg und Augsburg durchaus machbar, mit 2 Siegen aus 4 Spielen könnte man seine Pflicht erfüllt haben.
Prognose: Platz 9

Berlin: Ein Jahr voller Höhen, mit wenig Tiefen, einem Glücklichen Händchen und viel positivem! So kann man die Saison der Eisbären bisher zusammenfassen. Hätte man vor Saisonbeginn den Kampf um die Playoffs vorhergesagt, man hätte ihn wohl dankend angenommen. Jetzt steckt man mitten drin, und darf sich auch durchaus Hoffnungen machen, am Ende noch ein paar Spiele in der Quali zu machen. Fast jede Neuverpflichtung hat in Berlin eingeschlagen, selbst Spieler die jahrelang als Mitläufer in der Liga mehr geduldet wurden. Am Ende des Tages zählen aber nur Punke in der Tabelle, und da kam dann auch die Verletzungs-Hex zum ungünstigsten Zeitpunkt in Berlin vorbei. Topscorer Hübscher und Umicevic sind aktuell beide verletzt, Neuverpflichtung Brandl (einer der wenigen der in seinem ersten Spiel in Berliner-Dress keine 5 Tore geschossen hat^^) fand sich auch direkt verletzt auf der Tribüne wieder. Die Mannschaft ist bei weitem nicht so tief besetzt um solche Ausfälle langfristig zu kompensieren.
Das Restprogramm ist auch nicht das einfachste, muss man doch noch bei Wundertüte Iserlohn ran, danach beim Tabellenführer um Punkte kämpfen, in Leipzig groß aufspielen um am Ende ein Entscheidungsspiel in Dresden zu erzwingen? Und das ganze Auswärts wohl gemerkt.
Es gibt mit Sicherheit einfachere Restprogramm, die Verletzten werden stark vermisst und gegen Dresden musste man diese Saison schon eine Enttäuschung verkraften. Aktuell scheinen die Eisbären eher Richtung Platz 11 zu steuern, nichts desto trotz lebt die Hoffnung, hat man doch heuer schon oft überrascht und mit Reimer einen wieder erstarkten Torhüter gewonnen.
Prognose: Platz 11

Straubing: Am Saisonanfang mochte man Straubing nicht im Kampf um die Quali wähnen, zu gut war der Saisonauftakt, zu kompakt der Kader. Die Toplines funktionierten, die Defensive war sehr solide und Torhüter Pielmeier hielt auch die unhaltbaren regelmäßig fest. Über weite Strecken fand man sich auf einem direkten Playoff-Platz wieder und die Saison schien nach Wunsch zu verlaufen. Bis Ende Jänner die Zahl 7 eine besondere Bedeutung bekommen sollte. Musste man gg. Köln noch 7 Gegentore hinnehmen, schoss man im darauf folgenden Spiel Dresden mit 7 Toren vom Eis, um kurz daruauf gg. Berlin mit -7 zu verlieren. Dem nicht genug kassierte man in zwei aufeinanderfolgenden Spielen abermals 7 Tore gegen Mitkonkurrent Lausitz und Nachzügler Nürnberg. In Anbetracht der horrenden Torflut in den vergangenen Spielen überraschte es doch, dass man zur Deadline nur im offensiven Bereich reagierte. Zwar holte man mit Festerling einen 2-Wege Center der in Tölz in Linie 3 und 4 hervorragende Dienste geleistet hat, ob dies allein zur Eindemmung der Gegentore reichen wird bleibt abzuwarten. Ohne einen überragenden Pielmeier könnte es am Ende auch der undankbare 11. Platz werden denn – das Restprogramm der Tigers ist richtig zäh. Wie Berlin warten 4 Auswärtsspiele gegen Leipzig, den direkten Konkurrenten Weißwasser von dem man zu Hause 7 Tore kassierte, Titel-Mitfavorit Ingolstadt und Köln. Ein sieg ist Pflicht, sonst könnte man sich viel zu früh ebenfalls die Flip-Flops und Shorts überstreifen.
Prognose: Platz 10

Weißwasser: Der kleinste Kader der Liga kämpft verbissen um seine Chance, und hat in der aktuellen Ausgangslage wohl die besten Karten am Ende eine Rolle in der Quali zu übernehmen. Mit teils nur 22 Mann im Kader musste man vor der Deadline noch reagieren und sich mit dem einen oder anderen FLer verstärken, um bei Verletzungen einem Drama in der Quali zu entgehen. Der Kader ist durchaus ausgeglichen, die Rückkehr von Spielmacher Rankel wird herbei gesehnt.
Mit nur noch 2 verbliebenen Spiele im Grunddurchgang wird man wohl am Ende die Zuschauer-Rolle übernehmen müssen. Dabei hat man die Karten selbst in der Hand mit einem Spiel gegen den direkten Konkurrenten Straubing und den ausgeschiedenen Eislöwen aus Dresden. Sollten beide Spiele gewonnen werden kann man sich entspannt das muntere Treiben am letzten Spieltag ansehen. Eine direkte Quali ist wohl nicht mehr realistisch, doch birgt der 8. Platz durchaus Vorteile für die anstehenden Aufgaben.
Am Ende war der Auswärtssieg gegen Straubing der Retter in der Not und hat die Tür sehr weit aufgestoßen. Werden jetzt zumindest noch 3 Punkte gegen Dresden eingefahren, ist man in der Quali mit dabei.
Prognose: Platz 8