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Laroche Offline




Beiträge: 3.668

18.07.2010 17:41
PO-1/4-Finale: Riessersee - Dresden Antworten

Zum zweiten Mal im dritten Anlauf schafft der SC Riessersee den Sprung in die Endrunde. In der Premierensaison musste sich Headcoach Bopp noch mit dem 16. Platz zufrieden. In der vergangenen Spielzeit schafften die Garmischer am letzten Spieltag mit Platz 6 sogar den direkten Sprung in die Play-offs. In diesem Jahr konnten sich die Blau-Weissen abermals steigern und Position 4 für sich beanspruchen. Der kometenhafte Aufstieg kann vor allem an den Punkte-pro-Spiel-Zahlen dokumentiert werden. IN der 13. Spielzeit ergattert der SCR noch 1,22 Punkte pro Partie, in der darauffolgenden Saison bereits 1,69 und in diesem Jahr scheiterten die Alpenländer mit 1,91 nur knapp an der magischen Zweier-Grenze. Im anstehenden Duell gegen die Dresdner Eislöwen haben die Blau-Weissen daher zum ersten Mal Heimspielrecht, gegen jedoch nicht unbedingt als Favorit in die Serie gegen die Sachsen. Grund dafür ist vor allem die erneut bessere Auswärtsbilanz der Garmischer. Mit 12 Siegen in 17 Partien, konnten nur Freiburg und Köln den SCR übertrumpfen. Die Heimbilanz mit 11 Erfolgen lässt sich dennoch durchaus sehen, vor allem ist hier abermals eine deutliche Steigerung zu der Vorsaison zu erkennen. Darüber hinaus muss sich GM Bopp sicherlich keine Sorgen auf der Torhüterposition zu machen. Zwar gehören Morczinietz und Endras noch nicht zur Weltspitze, doch der 25-jährige Morczinietz wusste bereits in den vergangenen Play-offs zu überzeugen und Dennis Endras hat so eben seine bis dato beste Vorrunde hingelegt. Das junge deutsche Torhütergespann kann sich zudem auf offensiv ausgerichtete Abwehrspieler verlassen, die oftmals flexibel einsetzbar sind. Top-Defender Richie Regehr lehrte in der laufenden Spielzeit den gegnerischen Torhüter nicht unbedingt das Fürchten wie in der Vorsaison, der 26-jährige gehört jedoch weiterhin zum vorzeigbaren Silber von Florian Bopp. Ihm zur Seite steht weiterhin sein kongenialer Partner Erich „Rich“ Goldmann. Einen soliden Part in der Hintermannschaft konnte abermals Michael Vasicek abliefern. Zudem sorgte Rookie Alexander Dotzler für eine weitere positive Überraschung in der SCR-Abwehr. Nichtdestotrotz ist die Garmischer Abwehrabteilung sehr offensiv ausgerichtet. Ob Rückkehrer Harlan Pratt die oftmals zu grossen Lücken schliessen kann, bleibt abzuwarten. Das Prunktstücken der Weisshemden ist, wie bereits die Jahre zuvor, die Offensivabteilung. Angeführt von André Savage, der zum zweiten Mal hintereinander Liga-Top-Scorer wurde. Zusammen mit Shane Joseph und Ilja Vorobiev bildet der 34-jährige Franco-Kanadier einer der gefährtlichsten Trios der Liga. Obwohl Flügelflitzer Joseph in der laufenden Saison (16) nicht annährend so viele Tore schoss wie in der Vorsaison (24), so steigerte sich der schnelle Kanadier im Laufe der Vorrunde. Seine wochenlange Durststrecke konnte zudem von Sturmpartner Vorobiev abgedeckt werden. Mit 24 Treffern ist der Deutsch-Russe interner Torschützenkönig. Überraschend, dass Bopps Paradereihe formell nur die zweite ist. Die erste Reihe wird weiterhin von Thomas Martinec angeführt, gefolgt von Vorarbeiter Jay Henderson und All-Rounder Collin Beardsmore. Zusammen brachte es die „Top“-Reihe der Garmisch-Partenkirchener auf 93 Punkte in 102 Partien. Dieses Manko konnten die bayerische Truppe jedoch locker durch ihre Breite auffangen. Vor allem Oldie Denis Pederson erlebte, zumindest bis zum letzten Vorrundendrittel, seinen zweiten Frühling. Mit 25 Punkten in 34 Spielen, konnte der charismatische Center nicht nur in der Defensive überzeugen. Seitdem Pederson jedoch in einem sportlichen Tief steckt, sprang ausgerechnet der viel gescholtene Travis James Mulock in die Bresche. Der 24-jährige Kanadier kam mit vielen Vorschusslorbeeren in die Alpenstadt, konnte jedoch zu Beginn keine Akzente setzen. Seit einigen Wochen punkte der vielseitig einsetzbare Stürmer jedoch regelmässig und brachte es in seiner Rookie-Saison immerhin auf 20 Punkte in 30 Partien. Obwohl Josef Menauer und Sven Gerike seit 8 bzw. 10 Spielzeiten in der 1.DESL aktiv sind und zu den Wandervögel gehören, gelang den beiden deutschen Spielern endlich der Durchbruch. Beide Allrounder konnten auf Anhieb überzeugen und vor allem der 26-jährige Menauer konnte lediglich durch eine hartnäckige Verletzung gestoppt werden. Der ehemalige Augsburger konnten 19mal in 24 Spielen punkte, darunter traf der Rechtsschütze 10mal ins gegnerische Tor. Mit 17 Punkten in 30 Spielen hat der mittlerweile 32-jährige Gerike seine mit Abstand beste Vorrunde hinter sich gebracht. Der nur 1,72m grosse Stürmer liess in der vierten Reihe kaum Gegenangriff zu und versetzte der gegnerischen Mannschaft oftmals kleine Nadelstiche. Immerhin reichte es zu 8 Saisontoren, ein neuer persönlicher Rekord. Dabei belegt der Rechtsschütze mit 17 Scorer-Punkte lediglich Platz 11 in der internen Wertung. Ein Wert mit Aussagekraft. Gegner Dresden muss in der Abwehr fehlerfrei agieren, um den SCR besiegen zu können. Der letztjährige Halbfinalist wird mit der Überraschungsmannschaft der Saison schwer zu kämpfen haben und sich möglicherweise auf ein serienentscheidendes 7. Spiel einstellen müssen.

Nach eltichen Jahren in der Grauzone, begann im vergangenen Jahr der Aufstieg der Dresdner Eislöwen. Mit 63 Punkten in 34 Partien und Platz 5 bescherte sich die Mannschaft von GM Jean Steffgen selbst einen neuen Vereinsrekord. Obwohl dieser heiss begehrte fünfte Tabellenplatz eine kleine Sensation ist, so wird man in Sachsen doch mit etwas Wehmut auf die letzten Wochen zurückblicken. Noch vor ein paar Monaten war der ESC auf Augenhöhe mit Tabellenprimus Köln, schlussendlich lagen beide Mannschaften jedoch 19 Punkte auseinander. Darüber hinaus waren die Eislöwen in dieser Saison am längsten an der Tabellenspitze, schlussendlich reichte es jedoch „nur“ zu Platz 5. Lediglich 50% der vergangenen 10 Partien konnten gewonnen werden. Kontrahent Riessersee war in dem Zeitraum immerhin in 7 von 10 Spielen erfolgreich. Zuletzt mussten die Eislöwen drei bittere Niederlagen in Folge hinnehmen, darunter gegen vermeindliche Kellerkinder wie Iserlohn (4:5) und Berlin (3:6), sowie ausgerechnet gegen den jetzigen Gegner (4:6). Zudem wurden die letzten 4 Auswärtsspiele verloren, ein entscheidender Faktor für diese Serie, denn immerhin müssen die Sachsen mindestens eine Partie auf fremden Eis gewinnen. Zu hause konnten die Ostdeutschen mit 11 Siegen in 17 Partien jedoch durchaus überzeugen. Auswärts stehen dagegen lediglich 9 Erfolge zu Buche. GM Steffgen wird sicherlich in der Endrunde auf den letztjährigen Play-off-Helden Dimitri Pätzold im Tor zurückgreifen. Die Abwehr wird weiterhin von Eigengewächs Marco Schütz geführt. Nach kurzeitigem Tief zeigte der 24-jährige Abwehrhüne wieder einen deutlichen Trend nach oben. Dazu gesellt sich den in einem spektakulären Deal erhaltenen Yannick Tremblay, ein einzigartiger Aufbauspieler, der jedoch in der Rückwärtsbewegung einige Schwächen offenbarte. Zum Top-Duo hinzu gesellt sich Mathieu Biron, der erst letzte Saison kurz vor der Trade Deadline von Erzrivale Leipzig an die Elbe kam. Mit 25 Punkten in 34 Vorrundenpartien ist der bullige Abwehrrecke sicherlich ein Kandidat für das All-Star-Spiel Ende der Woche. Komplettiert wird die Abwehr durch die Allrounder Jedamzik und Mittermeier, der nach kurzem Intermezzo im vergangenen Jahr beim AEV wieder an alte Wirkungsstätte zurück gekehrt ist. Als sechster Verteidiger agierte der vor kurzem aus Hannover losgeeiste Markus Witting. Der 30-jährige Kanadier konnte die in ihn gesetzte Anforderungen jedoch bisher nicht erfüllen. Vor allem im Abwehrverhalten waren doch deutliche Defizite zu erkennen. Für ihn wird wohl wieder Abwehrspezialist Blake Sloan in die Mannschaft rutschen. Der US-Amerikaner kann mit einer Plus/Minus-Bilanz von +15 immerhin die beste Bilanz innerhalb der Hintermannschaft aufweisen und gilt zudem als kompromissloser Abräumer vor dem eigenen Tor. Eine Eigenschaft die sicherlich gegen die schnellen Garmischer goldwert ist. Im Angriff tummeln sich gleichwertige Spieler beim ESCD. Herausragend erscheint dabei nur Matthias Hart mit 57 Punkten in 32 Partien. Der 30-jährige Center verpasste lediglich mit einem Punkte die Spitzenreiterposition als Liga-Top-Scorer. Dabei trifft Hart ausgerechnet im direkten Duell auf den Positionsinhaber André Savage (58 Punkte in 34 Spielen). Anders als sein Gegenüber ist der schnelle Rechtsschütze jedoch deutlich torgefährlicher und schnappte sich mit 24 Treffern immerhin die interne Torschützenkrone. Hart, der als Spätzünder in der Liga gilt, wird zusammen mit seinen Flügelspieler Rob Collins und Marvin Tepper gegen die SCR-Abwehr antreten. Als zweiter Center hat sich mittlerweile Christoph Ullmann empor gekämpft. Der 26-jährige Allrounder spielt derzeit die beste Saison seiner Karriere. Ihm zur Seite steht der Dresdner Shooting-Star schlechthin. Daniel Menge wurde Anfang der Saison von Augsburg ausgemustert (nachdem er ausgerechnet von Dresden nach Augsburg abgegeben wurde), wurde jedoch von GM Steffgen abermals über die Waiverliste verpflichtet. Das erneute Vertrauen schenkte der 26-jährige Flügelstürmer seinem Ziehvater auf Anhieb zurück. 28 Punkte in 26 Partien, so viele Punkte konnte der Linksschütze nicht einmal in sämtlichen Spielzeiten zusammen ergattern. Mit 13 Toren in 34 Partien erreichte zudem Alexander Janzen, nach 5 Treffern in 15 Partien in der vergangenen Spielzeit, zudem die nächste Entwicklungsstufe. Es sind deutlich Parallelen zu Teamkollege Marvin Tepper zu erkennen. Janzen wird zudem von Rückkehrer und dem Dresdner Gesicht schlechtin geführt, Robert Tomik. Der slowakische Ausnahmestürmer kam nach einjährigem Intermezzo bei den Augsburger Panther wieder in die sächsische Hauptstadt zurück und übernahm zeitgleich das Kapitänsamt von Matthias Hart (was bei vielen Experten für Verwunderung sorgte). Der in die Jahre gekommen Center konnte jedoch nicht ansatzweise an seine vorherigen Spielzeiten beim ESCD anknüpfen und lieft oftmals den eigenen Ansprüchen hinterher. Dennoch könnte der 33-jährige Rechtsschütze serienentscheidend für die Weiss-Blauen werden. In der vierten Reihe kann sich Manager Steffgen weiterhin auf die angestammten Allrounder und Absicherungen namens Rhett Gordon und Matt Herr verlassen. Darüber hinaus fungieren abwechselnd die Jungtalente Pohl, Liesegang und Brandl als Sturmpartner.

Die Serie verspricht ein hochklassiges Duell zu werden, mit zwei Teams auf Augenhöhe. Dresden hat dabei deutliche Vorteile auf der Torhüterposition, sowie im Abwehrverhalten der Verteidiger. Demgegenüber steht die geballte Offensivkraft einer der stärksten Angriffsabteilungen der Liga.

Geheimtipp: Riessersee - Dresden 2:4

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Chris Laroche (Kölner Haie & Augsburger Panther)

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