Nach 3 Partien liegen die Augsburger Panther knapp mit 2:1 in Führung. Bis auf die letzten beiden Partien wurden jeweils die Duelle erst in der Overtime entschieden. Dabei ging das erste Aufeinandertreffen in die Geschichtsbücher der DESL sein, denn die Entscheidung viel erst nach 132 Minuten. Die Partie war somit die zweitlängste der nunmehr 15-jährigen Liga-Historie. In allen 3 Partien wiesen die Panther überraschend mehr Torschüsse auf, was wohl eher an der weiterhin nicht ganz sattelfesten Garmischer Defensive liegt als an der lahmenden Offensivkraft der Blau-Weissen. In der Tat werden für Play-off-Verhältnisse auf beiden Seiten enorm viele Torschüssen abgefeuert. Derzeit verfügen die Panther über einen kleinen Vorteil, denn endlich ist Top-Torjäger Bobby Nagle und sein neuer Ko-Spieler Jason King in der Endrunde angekommen und machten jeweils mit 4 direkten Torbeteiligungen die persönlich miserable Viertelfinal- und Halbfinalserie wett. Treffsicherster Akteur in der Finalserie ist bisher Youngster Thomas Oppolzer, der neben Center Thomas Schenkel und seinem neuen Linksaussen Patrick Weigant, regelrecht aufdreht. Bei den Alpenstädter trug sich dagegen Stay-at-Home-Defender Dotzler zweimal in die Torschützenliste ein. Auch wenn die letzte Partie doch einen deutlichen Sieger hervorbrachte und SCR-Goalie Patrick Ehelechner erstmals in seinen 12 Play-off-Partien keinen guten Tag erwischte, sorgt wird die Serie wohl eher durch Kleinigkeiten entschieden werden. Beim AEV scheint sich Goalie-Urgestein Jochen Vollmer, in seinen maximal noch 4 Partien im Augsburger Dress, durchgesetzt zu haben. Morczinietz, der jahrelang das Gehäuse der Garmischer hütete, scheint gegen seinen alten Arbeitgeber doch zu viele Emotionen zu zeigen. Derzeit sieht es daher nicht nach einer weiteren Fehden der ehemaligen SCR-Streithähne Morczinietz/Ehelechner aus. Augsburgs Manager Laroche sortierte zudem vorübergehend Top-Verteidiger Eriksson aus. Der ansonsten solide agierende Schweden ist in der diesjährigen Endrunde in einem katastrophalen Zustand. Für ihn wurde der halbgenese und bis dato erstklassig spielende Oldie Lukas Slavetinsky aufgestellt. Mit Erfolg im letzten Spiel, hielt der Dauerbrenner doch seinem 12 Jahre jüngeren Partner Kronthaler den Rücken bei dessen Offensivausflügen frei. Der 21-jährige Rookie weisst nunmehr 8 Punkte in 10 Play-off-Partien auf und ist aus der Anfangsformation nicht mehr wegzudenken. Die Offensivkraft der Abwehrmänner wünscht man sich auch beim SCR, denn irgendwie scheint ein Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff beim ehemaligen Europapokal- und Pokalsieger zu fehlen. Bereits in der Hinrunde hielten die SCR-Verteidiger in ihrem Offensivdrang ungewohnt zurück. Dabei verfügt Coach Bopp mit Blank und vor allem Regehr über zwei der treffsichersten und offensivausgerichteten Abwehrspieler der Liga. Auch beim SCR strahlt ausgerechnet der 24-jährige Schüle die grösste Sicherheit aus. Der Neuzugang vom Draft-Liste (nachdem er in Ingolstadt nicht auf die Mindestanzahl an Partien kam), stabilisierte nicht nur den schwimmenden Top-Defender Regehr, sondern sammelte bereits 4 Punkte in seinen ersten Karriereauftritten in der Endrunde. Es wird weiterhin eine enge Serie bleiben, doch wie so oft könnte die 4 Partie richtungsweisend werden. Nehmen die Panther Revanche für die verloren gegangen Europapokalhalbfinale und Play-off-Viertelfinale des Vorjahres oder müssen die Garmischer zum zweiten Mal in Serie gegen ein Laroche-Team den Trostpreis im Play-off-Finale hinnehmen?