Start-Klar

Leipzig kann nur gewinnen, hieß es am Anfang. Es wird keine Saison der Überraschungen geben. Auf dem Papier sind die Favoriten klar. Man sieht einer entspannten Saison entgegen.
Den Auftakt hat man in Leipzig gut genommen. Die leise Überraschung, die gelang, wird unterstrichen durch die Tatsache, dass man mehr Tore erzielen konnte als der Rekordmeister und dass der amtierende Ligaprimus nach zwei Spielen noch punktelos dasteht. Das Gefüge macht sich bereits bemerkbar. Eine eingeschworene Truppe, die - glaubt man der Statistik - zu den schwächsten der Liga gehört. Papier ist geduldig. Gnadenlos - schon zum Kirchenläuten im Schatten langschlafender Helden, findet die Zerreißprobe statt. „Wir sind gut in das Turnier gestartet. Besser als erwartet. Es ist schön, dass sich neuerlich ein großer Zusammenhalt zeigt und nach altbewährter Leipziger Manier, jeder für jeden einsteht“, heißt es aus dem Löwenzwinger. Dennoch weiß man sehr gut ob der Lage: „Jeder einzelne Punkt, den wir in dieser langen Saison bekommen können, ist für uns wie ein Siegespokal.“ Die Mission ist klar: „Wir stecken uns keine hohen Ziele. Wir schauen von Spiel zu Spiel und versuchen das bestmögliche aus jeder Partie herauszuholen. Nachdem wir in jeder Partie krasser Außenseiter sind, können wir ohne Druck aufspielen und nur überraschen. Wir können sogar einmal mehr, das Zünglein an der Waage sein - für andere Teams, die um den Pott kämpfen.“
Tatsächlich braucht es nicht viele Chancen für einen Torerfolg. „Wir sind eigentlich nie lange vom Glück verwöhnt worden. Das einzige, was zu wünschen wäre, möglichst lange ohne gröbere Verletzungen auszukommen.“
Für die Partie gegen Freiburg sind die Spieler zwar motiviert, aber über allem schwebt der Hammer der Vernunft:
„Die Freiburger sind klarer Favorit. Alles andere als ein klarer Sieg gegen uns wäre für sie im heimischen Stadion eine Blamage. Wir werden versuchen, möglichst viel daran zu setzen, diesen Sieg nicht allzu eindeutig ausfallen zu lassen.“
Wenn auch das Orakel eine klare Sprache spricht - und eine noch deutlichere das Papier, nach dem man sich durchaus den Titel „Underlion“ ans Revers heften kann. Der Star? Ist das Team!
Und auch, wenn in der Ferne schon die Wölfe heulen, begierig auf ihre nächste Beute: „Wir fahren nicht hin, um uns zu Tode zu fürchten. Sondern, um möglichst lange am Leben zu bleiben.“ Gegen den großen Titelanwärter.
Der Teambusmotor kichert schon vor sich hin: „Wir sind Start-Klar.“