Berichte » DESL-Keller

Mehr Teams als zuvor teilen sich wie die Kellerasseln das Souterrain der DESL.
Jedes Spiel ein Endspiel, jedes Spiel auf Gedeih und Verderben, jedes Spiel ein grandioser Kraftaufwand.
8 Teams mit Spielen auf des Messers Schneide.

Doch die große Frage: Welches Team schafft die Wende?

Krefeld Pinguine
In der Vorsaison noch in der Playoff-Qualifikation gescheitert, befindet sich der gewohnt solide Saisonmitstreiter auf dem ungewohnten Tabellenende. Mit nur 27 Toren aus 10 Partien erzielte man ligagesamt die wenigsten Treffer und zog lediglich 4 Punkte an Land. Demgegnüber steht die bedenkliche und negativste +/- Bilanz. Umgehend wurde reagiert und zeigte sich sehr aktiv auf dem Transfermarkt. Ob die richtigen Akzente mit aus Tölz ausgemustertem Spielmacher Dzieduszycki und erhofftem Goaltender Cottrau gesetzt werden konnten bleibt fraglich und wird sich in den nächsten Partien zeigen. Als Topfang kann mit Sicherheit der kanadische Defensivexperte Adrian Veidemann gelten, der aus den Reihen von GM Laroche losgeeist werden konnte.
Rege und auf dem ersten Blick geschickte Trade-Politik kann GM Hollender nicht abgesprochen werden.
Ob die Neulinge einschlagen und die Wende bringen?

EV Regensburg
Groß war die Freude ihn wieder in den DESL-Reihen begrüßen zu dürfen, den Wiedereinsteiger und liebevoll als \"Liga-Papa\" bezeichneten GM Hoffmann, der vor einer längeren Ligapause die Geschicke in München leitete, nun jene von Regensburg. Ob man von \"Geschicken\" sprechen kann, das ist fraglich. Befindet man sich nach 10 Runden doch auf dem unbequemen vorletzten Tabellenplatz. Es bewegt sich derzeit sehr wenig in der bayerischen Perle, aber ist der gewiefte Trainerfuchs jetzt schon zu unterschätzen? Mit dem kürzlich komplettierten Duo Laliberte dürfte man die Torfabrik wieder zum Laufen gebracht haben, wenn auch die kürzlich eingefahrene 2:7 Heimniederlage im bayerischen Showdown gegen Bad Tölz zu Buche steht?

EC Bad Tölz
Der Liganeuling aus Österreich hat nach seinem Einstieg in der Vorsaison auch diesmal kein leichtes Brot.
Achillesferse ist einmal mehr die Defense. Ob der eingetauschte, potente Deutschtscheche Petr Macholda der neue Führungsspieler in der Hintermannschaft werden kann? In reger Aktivität auf dem Trade-Market, auf der Suche nach durchschlagenden Führungsspielern endete in der Verpflichtung des kritisch beäugten Bellisiomo und des bahnbrechenden Kanadiers Yanick Lehoux, von dem man eine reiche Torernte erwartet. Vielleicht ist der fulminante 2:7-Erfolg gegen die bayerischen Kontrahenten aus Regensburg die Wende?

Iserlohn Roosters
Die Gockel aus dem Märkischen Kreis befinden sich in einer Art lähmenden Lethargie. Die dünnbesetzte Verteidigung
und das aus Einzelspielern ad absurdum geführte Teamkonglomerat sind ein großer wunder Punkt.
Ob das Vertrauen des ansonsten sehr umtriebigen GM Münten in das stagnierende Team und das mangelnde Setzen von teaminternen Akzenten das richtige Rezept für das Weiterkommen sind, bleibt zu hinterfragen.
Dem entgegenzuhalten bleibt das Vorhandensein von, bei Topform sehr gefährlichen, \"Stars on ice\" wie Michel Ouellet, Michael Wolf, der allerdings nach sieben Spielen punktelos an der letzten Stelle der teaminternen Statistik herumtümpelt und Iserlohn-Dauerbrenner, Denker und Lenker Mike Green.

Eisbären Berlin
Auch die Hauptstädter scheinen nicht wirklich auf Touren zu kommen und haben gehörig Sand im Getriebe.
Die Führungsspieler führen zwar die teaminterne Statistik an, aber nicht überragend und haben bestimmt noch viel Luft nach oben. Mit Kreutzerl Mueller, Olimb, King verfügt man über zahlreiche Spielmacher, allein ein treffsicherer und herausragender Knipser lässt sich in der umfassenden Kadertiefe nicht ausmachen.
Kann Quantität Qualität kompensieren? Berlin war immerhin noch gefährlich, wenn es darauf ankam. In der Tabelle ist man jedenfalls zahlenmäßig mit den Gockeln gleichauf und hat sich in der letzten Partie um einen Tabellenplatz verschlechtert.

Blue Lions Leipzig
Mit einem fulminanten Saisonauftakt, mit einem 2:4-Erfolg über den Favoriten und Titelanwärter Köln und einem ansehnlichen 1:3 in Krefeld erwischten die Bachstädter Raubkatzen einen Traumstart.
Dann der tragische Einschnitt: Kaum in seiner ersten vollen DESL-Saison in den Reihen der Löwen, verstarb ganz plötzlich Robert Dietrich und riss ein tiefes Loch in die ansonsten geschätzte Verteidigung.
Neuzugang André Lakos findet sich mit seiner Neuaufgabe noch nicht zurecht. Auch Hoffnungsträger Chartier und Neo-Stürmer Germyn hatten einen wackeligen Start. Star der ersten Spiele war Neutorhüter Barry Brust.
Nach mehreren Niederlagen und zuletzt einem Kraftaktsieg im Penaltyschießen gegen Straubing, den Tabellen-Fünften, dürfte nun der Knoten in Leipzig endlich geplatzt sein. Die neue Harmonie und Scorergefährligkeit aller Linien, der verlässliche Führungsspieler Connor James könnten das Rezept für einen Leipziger Aufstieg sein, allein die ungeschickte Arbeit der Hintermannschaft ist ein schwer zu lösendes Problem.
Auch dass Vierter-Reihe-Stürmer Axel Hackert mit 4 Toren Leipziger Top-Goalgetter ist könnte Zeichen dafür sein, dass in Leipzig doch nicht so viel zusammenpasst wie es sollte. Jeff Hoggan, zu Saisonbeginn an München abgegeben, fehlt an allen Ecken und Enden. Die andauernde sportliche (wahrscheinlich auch mentale) Krise bewegte GM Oberrauner sogar dazu, seine Tätigkeit zugunsten eines Teamerfolgs infrage zu stellen.
Ob das Überraschungsteam der vergangenen Zeit auch diesmal überraschen kann?

ERC Ingolstadt
Am deutlichsten zeigt sich ein Aufwärtstrend im Gehege der Augsburger Panther.
Die bis dato besorgniserregende Defensive erhielt mit Nathan Paetsch ein neues dynamisches Superhirn.
Um den Sturm braucht sich Ingolstadt keine Sorgen zu machen: Führen die Panther doch mit 40 Toren die Trefferliste im Tabellenkeller deutlich an, allerdings erhielten sie auch die meisten Gegentreffer, 56 an der Zahl.
Die offensive Dynamik ist ein neuer verstärkter Motor und kann ein Zeichen für einen Aufstieg sein.

SC Riessersee
In der Vorsaison noch Playoff-Viertelfinalist, führt Riessersee mit 12 Punkten derzeit die Runde der Kellerteams an.
Sinper Shane Joseph und Spielmacher Ryan Ready könnten der Schlüssel weiter nach oben sein.
Riessersee hat sich über die Saisonen stets als unberechenbarer und äußerst unangenehmer Gegend erwiesen, dem auf dem Weg nach oben auch die enorme Kadertiefe von großem Nutzen sein kann.