Berichte » Play-off-Vorschau: Riessersee v. Scorpions

RIESSERSEE (2) v. SCORPIONS (7)
Erstmalig in der langjährigen DESL-Historie treffen der SC Riessersee und die Hannover Scorpions in den Play-offs aufeinander. Beide Mannschaften scheinen derzeit im Dauerduell aufeinander zu treffen. Zum einen gewann der SCR im letzten Vorrundenspiel mit 4:3 gegen die besagten Scorpions, zum anderen treffen beide am Donnerstag im Pokalfinale aufeinander und um den Marathob abzurunden, geht es nun in die Best-of-Seven-Serie der diesjährigen Play-offs. Und es verspricht ein heisser Tanz zu werden. Auf der anderen Seite steht der SC Riessersee, der sich vor der Saison vor der fast unlösbaren Aufgabe stand, den zweimalige DESL-Top-Scorer Andre Savage, sowie seinen konegenialen Sturmpartner Ilja Vorobiev zu ersetzen. Nach anfänglichen Schwerigkeiten schaffte es Headcoach Bopp das nahezu Unmögliche doch noch möglich zu machen. Eine Verteilung der Verantwortung auf mehreren Schultern trug zum Teil zum Sensationserfolg beib. Der andere Schlüsselfaktor ist die Verpflichtung einzelner Mosaiksteinchen. Skrupellos ging Headcoach Bopp dabei mit Justin Mapletoft um, der in der Vorsaison herausragender Mittelstürmer im Kader der Bayern war. Nachdem der bullige Center nicht in Schwung kam, wurde er prompt für Roland Mayr zu den Haien geschickt. Ein Tausch mit Erfolg, zumindest für die Garmischer. Der erst 26-jährige Center spielte sich auf Anhieb in die Herzen der Fans und sicherte sich mit 56 Punkten in 34 Partien nicht nur die interne Top-Scorer-Krone, sondern überzeugte mit seiner defensiven Spielweise ebenfalls seinen Arbeitgeber. Generell wird der Höhenerflug von Neuverpflichtungen bzw. Rookies getragen. Mit Ryan Ready, Sturmtank aus Ingolstadt, stiess ein weiterer Punktesammler (ebenfalls 56 Punkte) zu den Alpenstädter. Für ihn musste der als Mitläufer gebrannte Collin Beardsmore weichen. Drittbester Scorer ist ebenfalls ein neues Gesicht: Rookie Adrian Foster brachte es immerhin auf 43 Zähler, nur unweit später folgte der zweite Draft-Spieler, Greg Moore, mit 33 Punkten, darunter 17 Saisontreffer. Auch die langjährige Tormaschine Shane Joseph brauchte einige Zeit um in Tritt zu kommen. Kaum eine Partie verging jedoch zuletzt, ohne dass der 26-Tore-Mann seine Duftmarke hinterliess. Zu Beginn der Saison sprang dafür Oldie John Tripp erfolgreich in die Bresche. Zusammen mit Joseh Menauer und Thomas Oppenheimer, hielt der letztjährige Kölner Meister seinen letzten Verein in seiner langen Karriere, in den Play-off-Rängen. Der SCR ist sicherlich eine Überraschungstüte. Hohe Siege stehen hohe Niederlagen gegenüber, darunter fällt auch die 5:8-Auswärtspleite bei den Scorpions im ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften. Es war die dritte Niederlage in Serie für die Blau-Weissen, nachdem man bereits in der Vorsaison mit 4:9 und 3:5 unterlag. Zum Verhängnis für den Tabellenzweite könnte neben der wiedergenesen Skorpione Schenkel und Stevenson, auch das Torhütergespann und fehlende Konstanz in der Abwehr werden. Mit Patrick Ehelechner wurde der letztjährige Vize-Meister nach Bayern gelotst und der 27-jährige erwies sich gleich als Glücksgriff. Seinem gleichaltrigen Torwartkollege Morczinietz, konnte der letztjährige Top-Goalie nicht nur Dampf machen, sondern lief der langjährigen Nummer eins im Kasten der Garmischer gar den Rang ab. Vor dem Duo befinden sich mit Richie Regehr (erneut einer der treffsichersten Verteidiger der Liga), All-Star-Spieler Saschar Blank und dessen kongeniale Absicherung bei Angriffen, Jozef Vasicek. Danach klafft bei der Truppe von Headcoach Bopp jedoch eine grosse Lücke. Einzig Neuzugang Sean Blanchard verlieh, vor allem als es beim eben erwähnten Trio nicht gut lief, mehr Sicherheit. Der 33-jährige Franco-Kanadier überzeugt auf Anhieb und könnte zum entscheidenden Faktor im Achtelfinale werden. Gegner Hannover hat eine durchwachsene Saison hinter sich, die fast in eine Vereinskatastrophe mündete. Nur ein Pünktchen mehr sicherte dem Titelanwärter die direkte Play-off-Qualifkation. Neben dem nur schwer in Fahrt gekommenden Goalie-Duo Greiss/Kotschnew, sorgten vor allem die langwierigen Verletzungen von Top-Spielern wie Schenkel, Stevenson, Nagle, Hausmanninger und Dück für die sportliche Talfahrt der Niedersachsen. In der Tat ist es die schlechteste Vorrundenplatzierung der Schwarz-Roten seit 6 Spielzeiten. Erst zum zweiten Mal binnen dieser Zeit verfügen die Skorpione nicht über das Heimrecht in der 1. Runde. Dennoch sollte gewarnt seinen vor den Stichen der Skorpione. Mit den eben erwähnten Rückkehrer wird die Mannschaft um den österreichischen Headcoach Pfister seiner Tabellenposition eigentlich nicht gerecht. Zudem kam das Torhütergespann Greiss/Kotschnew pünkltich zu den Play-offs wieder in Tritt. Vor der Saison setzte Headcoach Pfister alles auf eine Karte und verpflichte die Oldies Serge Aubin und Jan Zurek, sowie später Doug MacDonald, ehemalige DESL-Torschützenkönig. Darüber hinaus wurde Bobby Nagle nach langjähriger Verletzung kurzerhand für den Rookie-of-the-Year aus der Vorsaison getauscht. Gepaart mit jungen Talenten sollte endlich der langersehnte und längst fällig erste Meistertitel her. Homogene Formationen konnte Pfister jedoch auf Grund der langen Verletztenliste kaum zusammenführen. Umso gefährlicher macht dies die Niedersachsen im Duell gegen den SCR. Zahlreiche Spieler strahlen Torgefahr aus und einmal in Fahrt gekommen, sind die Skorpione kaum auszubremsen. Klapprig stellt sich dagegen die Abwehr dar. Kaum ein Defender konnte durchweg überzeugen. Stefan Daschner und Sören Sturm erlebten ein ständies Auf und Ab. Mit Frank Hördler und Adrian Veideman erwiesen sich die Neuverpflichtungen bis dato eher als Fehlgriffe. Um den Angriff braucht sich in der Niedersachsen sicherlich keiner Sorgen zu machen, die Abwehr könnte jedoch im Duell gegen die Garmischer zur Achillesferse werden. Zuletzt kassierten die Skorpione 5 Pleiten in den letzten 10 Partien, der SC Riessersee weist mit 8 Siegen in den letzten 10 Spiele, zusammen mit Ligaprimus Köln, den besten Wert auf. Beide können sich zunächst an diesem Donnerstag im Pokalfinale nicht nur einen Motivationsschub holen, sondern den lang verdienten ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte einheimsen.
Prognose: Riessersee setzt sich mit 4:3 durch

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Chris Laroche (Kölner Haie & Augsburger Panther)