Berichte » Tölzer Tagblatt - Playoff Vorschau

Das Tölzer Tagblatt meldet sich pünktlich nach Ablauf der Bracket-Game Frist mit einer Analyse zur Lage der einzig verbliebenen Eishockey (man möge meinen Sportliga - außer Weißrussland) Nation, der 1.DESL. Die einzige Liga wo Play und off in diesem Jahr zusammen verwendet werden und den Fans bzw. Liebhabern des schwarzen flachen Dings weiterhin ein Lächeln oder die Zornesröte ins Gesicht treiben kann! Wer hätte das vor wenigen Tagen noch für möglich gehalten dass der letzte Strohhalm der Eishockeysaison 19/20 ein 25 Jahre alter Laptop in Südschweden ist der sich tag täglich mit NHL 2000 abmüht? Mensch hoff dass das Ding noch ein paar Wochen durchhält!

--Als Info vorab: die Beträge wurden vor dem gestrigen Spieltag verfasst, neue Erkenntnisse aus VF1 wurden nicht berücksichtigt :)

Um die Stimmung für das Playoff nun so richtig in Gang zu bringen hat das Tölzer Tagblatt die Paarungen des 1/4-Finals 2020 analysiert.

(1) Hannover – (8) Berlin
Die Wettquoten auf diese 1/4-Finalpaarung hätten wohl hohe Renditen versprochen. Hannover hat sich die Saison über stets in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt und konstant mit ihren Top6 Angreifern die Produktion hochgehalten. Selbst der Ausfall der beiden Topdefender im letzten Saisondrittel konnte den Platz an der Sonne nicht mehr verhindern. Die Entscheidung zur Trade-Deadline in diesem Jahr keinen Ausverkauf der Leistungsträger vorzunehmen und den Rebuild zu starten hat sich bis zum Ende des Grunddurchgangs als goldrichtig erwiesen. Ihnen gegenüber steht mit den Eisbären Berlin ein Gegner der sich erst mit Ablauf des letzten Spieltags fix für die Endrunde qualifiziert hat. Nach einem furiosen Saisonstart vielen die Leistungen am Ende etwas ab, und die anfänglich verteilte Scoringpower wurde gegen Saisonende auf die Linie1 abgeschoben. Ob die Durchschlagskraft für einen Einzug in das Halbfinale reicht? Neuverpflichtung Raedeke sollte tunlichst die 3.Angriffsformation in Schwung bringen um dem Team etwas Auftrieb zu geben.

Ein interessantes Duell in dem auch die beiden Torhüter Reimer und Engelbrecht eine gewichtige Rolle spielen werden. Am Ende werden sich die Indians aus Hannover mit 4:2 durchsetzen, da sie noch über mehr Reserven verfügen.

(2) Weißwasser – (7) Straubing
Ein lautes Stöhnen war nach dem Schlusspfiff der 26. Runde in der Lausitz zu vernehmen, nachdem die Playoff-Paarungen fest standen. Abermals muss der Weg über Straubing führen, um nach einem tollen Grunddurchgang die Lorbeeren endlich ernten zu können. Die Duelle der beiden Teams in den letzten Jahren waren durch eine starke Straubinger Dominanz geprägt. Das Playoff-Monster als Dauergast in den Entscheidungsspielen, auch wenn in der Liga auch ein gehöriges Maß an Pech mit dabei war.
Auf der Papierform ist die Ausgangslage recht deutlich. Weißwasser mit der besten Offense der Liga und einer sehr soliden Defensivabteilung. Dazu noch mit Dahm einen überragenden Torhüter mit unfassbaren 20 Saisonspielen. Der Titel soll es werden in diesem Jahr! Kritiker werden ein Auge auf das Goalie-Trio werfen, dass bei einem Leistungsabfall von Dahm die Last nicht stemme wird können und der Abschied von Rentner Endras bedauert wird?
Mit Straubing wartet ein absoluter Albtraum in den POs. Nach einem sehr durchwachsenen GD konnte man erst im letzten Saisonspiel gegen Köln die Schäfchen ins trockene bringen, doch kennt man in der Liga die “Do-or-Die“ Mentalität des Teams nur zu gut. Mit Pielmeier und Madaisky hat man zwei absolute Leader mit an Board die das ganze Team nach vorne Peitschen können und ihre Mitspieler besser machen können. Ob in diesem Jahr die Tiefer im Kader ausreicht und die Neuverpflichtungen wie Sislo, Button, Simpson und Leblanc sich von dieser Mentalität anstecken lassen wird spannend zu beobachten.

Spiel 7 muss her um die Straubing eine Runde weiter zu bringen!

(3) Bad Tölz – (6) Nürnberg
Man kennt sich aus dem Vorjahr, nur mit umgekehrten Vorzeichen! Im letzten Jahr trafen die beiden Teams ebenfalls im 1/4-Finale aufeinander, Nürnberg an 3. Position und Tölz nach einer durchwachsene Saison auf 6. Am Ende setzte sich der 6. Seed 4:0 gegen den 3. durch. Vorzeichen die man in Tölz gar nicht hören will. Von Mitstreitern als Favorit tituliert, versucht man stattdessen sich auf das wesentliche zu konzentrieren, Playoff-Hockey. Mit einem gut gefüllten Kader und breit aufgestellter Offensive versucht man sich der Tugenden des Vorjahres zu besinnen. Als regierender Meister wird man gerne von der Konkurrenz am Thron durch die Manege gezerrt, nur um sich dahinter in Stellung zu bringen und im richtigen Moment zuzuschlagen. Mit Nürnberg wartet eine High-Power Top6 Riege die man in Tölz nicht unterschätzen sollte, auch wenn beide Saisonduelle gewonnen wurden.
Die Ice Tigers konnten bis zur Saisonhälfte stehts im oberen Drittel ihre Position halten. Am Saisonende geriet man etwas in die Abwärtsspirale und musste am Ende mit dem 6. Platz vorlieb nehmen. Die Mannschaft verfügt über eine ausgezeichnete Defensive und einem ausgeglichen Torhütergespann. Fragezeichen werfen aktuell nur die Bottom-6 Reihen auf, die nicht zu den besten Scorern bzw. größten Defensivkünstlern zählen. Es wird auch darauf ankommen wie die IceTigers auswärts in die Serie starten und ob ihre vermeintlichen Schwachstellen zum richtigen Zeitpunkt das Ruder herumreissen? Ziel ist auf jeden Fall den Gegner bis auf das Letzte zu fordern.

Tölz steigt mit 4:1 ins Semifinale auf!

(4) Augsburg – (5) Köln
Ein vorweggenommenes Finalduell? Dem einen oder anderen GM viel ein Stein von Herzen, als die Playofftree veröffentlicht wurde. Mit Augsburg und Köln treffen zwei Teams bereits in der ersten Runde aufeinander, die jedes Jahr um den Titel mitspielen können. In Augsburg verlief die Saison mit Ups&Downs. Die Vielzahl an Draftpicks führte zu einem Überfluss an High-Quality Spielern. Die Offensive ist gespickt mit AllStars die nach einem Jahr Pause wieder bereit für einen Run auf den Titel sind. Rechtzeitig zum Saisonstart wurden auch die 6! Langzeitverletzten Spieler wieder fit und geben dem Lineup nochmals einen kräftigen Schub. Der kurz vor der Deadline verpflichtete Toptorhüter Rynääs könnte für die Panther zum Ass werden.
Mit Köln trifft man auf den langjährigen Ligadominator, der in den vergangenen Saisonen einen großen Aderlass an verdienten All-Stars hinnehmen musste. In den letzten beiden Saisonen unter Wert geschlagen, hat sich eine gut aufgestellte Gruppe formiert, die auf die absoluten Superstars verzichtet und durch einen sehr ausgeglichenen Kader glänzt. Im Tor verfügt man mit Lang über einen der Differencemaker der letzten Jahre. Im Angriff können Linie 1-4 für Punkte gut sein. Einzig in der Defensive kann man aktuell die absolute Klasse diskutieren. Die Homogenität des Teams das hat aber nicht selten zu einem Step-Up geführt und das Kollektiv zu neuen Höhenflügen getragen und es ist Zeit dass sich die nächsten, langfristigen Leistungsträger wie dazumals Schlegel, Fries, Hemmes vor den Vorhang trauen.

Spiel 7, Köln steigt auf und holt sich am Ende den Titel!