Mit einem Pauckenschlag wurde die 16. DESL-Spielzeit in 10 Jahren eingeläutet. Gleich zu Beginn wurde Meister Dresden durch ein klares 1:5 gegen Aussenseiter München nach Strich und Faden vernascht und prompt findet sich der Titelverteidiger auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Der EHC, der im letzten Jahr den zweitletzten Tabellenplatz belegte, ging mit einem völlig erneuertem Team in die neue Spielzeit. Vor allem drei Spieler schrieben ihre einzigartige Geschichte an diesem spektakuläre ersten Spieltag. Zunächst war Goalie Steffen Karg der Matchwinner bei den Bayern. Der 31-jährige Deutsche kam, trotz zahlreicher Kritik, für Youngster Stefaniszin in die bayerische Landeshauptstadt, liess seine Kritiker mit einer Weltklasseleistung gegen den amtierenden Meister jedoch sofort verstummen. 63 Schüsse wehrte der ehemalige Hannoveraner ab. Eine Fangquote von 98,4% spricht Bände. Doch neben konnten vor allem ein neu gefundenes Traumpaar der Partie ihren Stempel aufdrücken. Zunächst sollte Björn Barta erwähnt werden, der mit 5 Punkten an allen 5 Münchner Toren beteiligt war und nach dem 1. Spieltag die Liga-Top-Scorer-Liste anführt. Nachdem der 30-jährige Aussenstürmer einen grandiosen Start im letzten Jahr bei Neuling Krefeld hinlegte, verfiel der 1m73 kleine Anfreifer in ein tiefes Loch, welches er auch nicht beim späteren Ligaprimus in Köln durchbrechen konnte. Sein kongenialer Sturmpartner an diesem ereignisreichen Sonntag war Alex Leavitt, der nach einer grandiosen Premierensaison in der 14. Spielzeit, im letzten Jahr überhaupt keine Akzente setzen konnte. Eingeläutet hatte den Sieg zudem Rookie Eriksson, der nach der Partie eine überragende Plus/Minus von +3 aufweisen konnte. Beim Meister traf lediglich Youngster Janzen auf Vorlage von Brandl und Tomik. Der Meister steht nach der Auftaktniederlage somit gehörig unter Druck und muss beim SC Riessersee die ersten Punkte einfahren. Ansonsten dreht dem Titelverteidiger ein ebenso ernüchterndes Aufwachen wie die letzten 4 Meister aus Kassel, Berlin, Freiburg und Nürnberg.
Einen ungefährdeten Heimsieg fuhr Titelaspirant Augsburg gegen Neuling Bad Tölz ein. Mit 6:2 entschieden die Fuggerstädter die Partie deutlich zu ihren Gunsten, ohne dass die Löwen den Hausherren den Sieg streitig machen konnte. Bei den Panthern überzeugten vor allem Goalie Vollmer, 2-Tore-Mann Tapper und 3-Vorlagen-Mann Schönfeld. Darüber hinaus machte Robert Dietrich, nicht unbedingt als Punktesammler bekannte, mit einem Tor und einer Torvorlage auf sich aufmerksam. Der Neuling aus Bad Tölz muss sich nach der erwarteten Auftaktniederlage noch zunächst finden. Positive Akzente konnte der aus Köln gekommene Matt Dzieduszycki mit einem Tor und einer Torvorlage setzen. Er wird sicherlich in den kommenden Woche die Führungsrolle im Angriff der Schwarz-Gelben übernehmen. Sein Nebenmann Joe Motzko konnte ebenfalls in seinem ersten DESL-Spiel überhaupt überzeugen und steuerte beide Torvorlagen bei. Überfordert schienen vor allem die Abwehrspieler der Gäste die ihre Formation um den designierten Rudelführer Felix Petermann noch nicht gefunden haben. Bad Tölz wird auch weiterhin in der Fremde antreten müssen, zunächst in der Bundeshauptstadt Berlin bevor es in den Norden zu den Hamburg Freezers geht.
Ein torreiches Spiel erlebten die die 6.832 Zuschauer im ausverkauften Pferdeturm zu Hannover. Die Hausherren gingen bereits früh nach lediglich 13 Sekunden Spielzeit mit 1:0 durch Goalgetter Boris Blank in Führung. Nur 3 Minuten später traf der 32-jährige Aussenstürmer erneut ins Schwarze. Danach fanden die Gäste aus Ravensburg endlich in die Partie und erzielten durch Captain Jason Ulmer den 1:2-Anschlusstreffer in Minute 14. Die Tower Stars schöpften wieder Hoffnung und kamen in der Schlussminute des 1. Drittels sogar noch zum Ausgleichstreffer durch David Sulkovsky. Mit reichlich Wut kamen die favorisierten Hausherren aus den Katakomben und stellten binnen 2 Minuten den alten Punkteabstand durch Einzelaktionen von Defender Köppchen und Center Fical wieder her. Ravensburgs Martin Hlinka konnt zwasch in der 33.Minute noch einmal auf 3:4 verkürzen, doch Christoph Gawlik erneut nur wenige Minuten später wieder auf 5:3, ehe Nummer-Eins-Center Herbert Geisberger seine Truppe mit 6:3 in der 40.Minute endgültig auf die Siegerstrasse brachte. Die Indians fuhren einen Gang zurück, neutralisierten ihren Gegner jedoch grösstenteils in der neutralen Zone. Boris Blank machte mit seinem Hat-trick an diesem Abend endgültig den Sack zu Gunsten der Nordlichter zu. Kurz vor Ende traf ebenfalls Ravensburgs Hlinka zum zweiten Mal, konnte jedoch nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Der Auftakt ist dem Titelaspiranten aus Hannover eindrucksvoll geglückt, muss jedoch am kommenden Donnerstag erneut vor heimischer Kulisse gegen Tabellenführer Köln seine Ambitionen untermauern.
Einen offenen Schlagabtausch lieferten sich die Play-off-Kandidaten Krefeld und Straubing im Rheinland. Beide standen sich zuletzt in der letzjährigen Play-off-Qualifikation gegenüber. Beide Teams konnten sich jeweils auf fremden Eis durchsetzen. Diesmal glückte den Pinguinen der Heimsieg. Vor ausverkauftem Haus gegen die Gastgeber nach einer tollen Einzelaktion durch Rookie Justin Kelly mit 1:0 in Führung. Doch ausgerechnet der aus Krefeld vertriebene Vitalij Aab, der im Verlaufe der Partie an jedem Straubinger Tor beteiligt war, sorgte für den etwas schmeichelhaften Ausgleichtreffer in der 14. Spielminute. Lediglich 3 Minuten später stellte Daniel Pietta das Ergebnis an Hand des Spielverlaufes wieder her. Der erneute Führungstreffer wurde zudem vom ehemaligen Straubinger Abwehrspieler Christian Chartier eingeleitet. Kurz vor dem Abpfiff, als beide Mannschaften bereits gedanklich in der Umkleidekabine waren, blieb ein Pinguin noch hellwach. Center Florian Keller erzielte mit der Schlusssirene die verdiente 3:1-Führung für die Hausherren. Auch im Mittelabschnitt diktierten die Pinguine die Partie, doch die Treffer erzielten die Gäste aus Straubing. Abermals traf der Ex-KEVler zum 2:3-Anschlusstreffer ehe Top-Defender Michel Periard abermals den Ausgleich in der 35-Spielminute erzielte. Erneut war Vitalij Aab direkt am dritten Straubinger Treffer an diesem Abend beteiligt.Die Mannen von KEV-GM van de Logt kamen jedoch ungeschockt aus der zweiten Drittelpause und drängten auf die abermalige Führung. Erst in der 53.Spielminute wurden die rund 5.000 durch einen Gewalttreffer von Oldie Chritian Laflamme erlöst. Nur 5 Minuten später machte der am heutigen Sonntag sehr aktive Daniel Pietta den Sack endgültig zu. Die Pinguine fuhren den verdienten Dreier nach hause und legen einen ähnlich souveränen Start hin wieder in der vergangenen Saison.
Ein Drittel lang konnte der Tabellenletzte der Vorsaison, dem Tabellenprimus der vergangenen Spielzeit Paroli bieten. Dank eines frühen Treffers von Tyler Beechey in der 2. Spielminute sorgte die Gäste aus Ingolstadt für gehörigen Druck auf Kölner Seite. Erst kurz vor Ende des Anfangsdrittels konnten die favorisierten Rheinländer den Spieltstand durch eine tolle Einzelaktion von Neuzugang John Tripp ausgleichen. Die Ansprache von Headcoach Laroche fiel wohl sehr unschön aus, denn der 5-malige Meister kam wie verwandelt aus der Umkleidekabine. Zunächst brachte Sebastian "Bill" Steingross seine Farben erstmalig in dieser Partie in Führung bevor Eric Dylla und erneut John Tripp für eine komfortable 4:1-Führung sorgten. Die Panther konnten nochmals in Überzahl durch Captain Ryan Ready auf 2:4 verkürzen, doch die zweite Kölner Angriffsreihe mit Scott King und Andy Morczinietz war in der Folgezeit gleich zweimal erfolgreich. Dem 6:2 folgte noch mit dem Abpfiff ein Fünkchen Hoffnung durch Dan Spang, welches durch das 4:6 in der 44.Spielminute durch Derek Damon nochmal entfacht wurde, durch Stefan Kreuzmann, Roland Mayr und Mike Pudlick jedoch endgültig gelöscht wurde. Zwischendurch traf noch der letztjährige interne ERCI-Torschützenkönig Joey Tenute zum 5:7. Die Haie konnten insbesondere in der Offensive überzeugen, werden sich im anstehenden Hass-Duell gegen die Indians jedoch vor allem defensiv deutlich steigern müssen. GM Laroche erwägt möglicherweise bereits den ersten Goaliewechsel der Saison von Röhrig zu Lang. Ingolstadt wird erst am kommenden Samstag gegen den EHC München antreten müssen und erst dann eine Status-Beurteilung abgeben können.
Den zweiten Überraschungserfolg landeten die Iserlohn Roosters am 1. Spieltag gegen Vizemeister Nürnberg, der abermals schlecht aus den Startlöchern kommt. Dabei sah der zweimalige Pokalsieger lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Die Roosters gingen zunächst durch den Nummer 2 Draft-Pick Michel Ouellet frühzeitig mit 0:1 in Führung und konnten auch in der Folgezeit beide Ausgleichstreffer von Hecker durch Leeb und Rookie Wrigley erneut neutralisieren. Kurz nach Wiederanpfiff übernahmen jedoch die Ice Tigers die Spielgestaltung und wandelten den 2:3-Rückstand binnen 7 Minuten zu einer 5:3-Führung um. Zunächst erzielte Ryan Bayda mit seinem ersten Karrieretreffer den 3:3-Ausgleichstreffer, ehe Hecker den zweiten Liga-Hat-Trick nach Boris Blank an diesem Sonntag erzielte und Yannick Seidenberg, der Nürnberger Shooting-Star der vergangenen Spielzeit die Franken endgültig auf die Siegerstrasse brachte. Im Schlussabschnitt gaben die Nürnberger jedoch das Zepter unnötig aus der Ende und der ehemalige Vizemeister aus Iserlohn drängte auf den Anschlusstreffer. Dieser gelang dem neuen Star im Sauerland, Rookie Michel Ouellet, in der 54. Minute. Die Kampfhähne witterten nun ihre Chance und setzten das Gehäuse von Oliver Jonas unter Dauerbeschuss. Kurz vor dem Ertönen der Schlusssirene erzielte der ekzentrische Abwehrhüne Jere Karalahti den verdienten Ausgleichtreffer. Die Kampfesmoral der Kampfhühner wurde zudem im Shoot-Out belohnt. Der in der Partie blass gebliebene Michael Wolf sorgte für den spielentscheidenden Treffer im 6. Anlauf. Die Ice Tiger bekommen bereits am Donnerstag vor heimischer Kulisse die erneute Chance um das durch sehr verwöhnte fränkische Publikum zu beruhigen. Die Roosters müssen dagegen abermals auswärts, diesmal bei den siegreichen Scorps, antreten.
Auch die Hannover Scorpions wurden ihrer Favoritenrolle am Sonntag gerecht, auch wenn der Heimsieg über die Eisbären aus Berlin viel Kraft kostete. Dabei sahen die Hannoveraner nach 18 Spielminuten durch Tore von Rookie Glumac, Pollock, Sturm, Weigant Patrick und Garten mit einem 5 Tore-Vorsprung bereits wie der sichere Sieger aus. Doch in der Schlussminute des ersten Durchgangs trafen die Hauptstädter zweimal ins Schwarze und sorgten somit wieder für einen kleinen Hoffnungsschimmer bei den mitgereisten Gästefans. Die Tore wurden durch Jason King und Neuzugang Daniel Kreutzer erzielt. Der Aufruck ging zunächst jedoch nicht durch die Mannschaft, denn abermals sorgten Sturm in Unterzahl und Goalgetter Bobby Nafür eine angenehme 5-Tore-Führung. Die sensationelle Aufholjagd leitete Berlins René Kramer in Minute 38 ein. Im Schlussabschnitt verkürzten Cameron Mann und Richie Mueller binnen 3 Minuten auf 5:7 und das grosse Zittern bei den Hausherren began. Die Berliner wurden von Minute zu Minute stärker und erzielten in der 55.Spielminute den lang ersehnten und verdienten 6:7-Anschlusstreffer. Obwohl sich bei den Scorpions in der Hintermannschaft und insbesondere bei Goalie Ziffzer eklatante Fehler einschlichen, so rettete sich der Halbfinalist schlussendlich doch noch über Ziellinie. Die Kampfmoral der Eisbären ist sicherlich ein positiver Aspekt bei den Ostberliner. Insbesondere Daniel Kreutzer war in seiner ersten EHC-Partie mit 4 Punkten massgeblich am offensiven Aufschwang der Höfer-Truppe beteiligt. Die Scorpions müssen sich jedoch vor allem in der Rückwärtsbewegung in den kommenden Partien gegen Iserlohn und Nürnberg steigern.
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Offline
