In diesem Jahr sollte endlich der grosse Wurf für die Hannover Scorpions gelingen. Seit Jahren haben sich die Niedersachsen im oberen Tabellendrittel festgebissen, doch eine Finalteilnahme sprang für den derzeitigen Tabellenfünften bisher noch nicht heraus. Dabei vertraut Headcoach Pfister weiterhin auf die Erfolgsmannschaft der vergangenen Jahre, die mit viel Geduld und harter Arbeit kontinuierlich aufgebaut wurde. Erwähnenswert sind vor allem Entwicklungen innerhalb des Mannschaftstammes. Einige Spieler wie Sören Sturm, dessen Leistung im vergangenen Jahr stagnierte, erlebten einen abermaligen Karriereschub. Andere Spieler, wie Stefan Daschner, die jedes Jahr neue Horizonte erreichten, erleben derzeit ein sportliches Tief. Den Erfolg der Mannschaft kann man gerade in diesen Situationen auf Grund des Vertrauensverhältnisses zwischen Team und Coach erklären. Nach einem holprigen Saisonstart, scheinen die Nordlichter endgültig in die Erfolgsspur zurückgefunden zu haben. Zuletzt gab es drei Siege in Folge für die Schwarz-Roten. Nicht zuletzt der Torwartwechsel von Youri Ziffzer auf Thomas Greiss brachte den erhofften Effekt. Immerhin konnte der 23-jährige Greiss, der bereits in der vergangenen Saison die Wachablösung auf der Nummer Eins einläutete, 5 der 7 absolvierten Spieler für seine Farbe entscheiden. Konstant gute Leistungen lieferte zudem Vordermann Jame Pollock zusammen mit Sören Sturm (beide jeweils mit 3 Treffern). Ein Formtief durchlebt dagegen Shooting-Star Daschner, der zusammen mit Aki Tuominen noch nicht so richtig in Tritt kam. Dennoch gelten beide als steigerungsfähig im laufenden Wettbewerb. Ein zuletzt überragenden Eindruck machte der eigentlich bereits aussortierte Alex Dück, der seine eigentliche Stärke vor dem eigenen Tor wieder gefunden zu haben scheint. Dabei neigt sich die langjährige Amtszeit von Abwehrrecke Dominic Auger nach 6 punktlosen Partien allmählich dem Ende zu. Abwehr-Rookie Chris Lee konnte sich zuletzt deutlich besser in die Mannschaft einfügen, doch auch seine Zukunft ist noch unklar bei den Scorps. Im Angriff kann GM Pfister weiterhin auf die bewährten Kräfte Schenkel, Hausmanninger und Patrick Weigant zurückgreifen. Einen weiteren Schritt nach vorne machte Bobby Nagle, der sich mittlerweile als absoluter Leistungsträger und Führungspersönlichkeit in einer intakten Mannschaft präsentieren kann. Des Weiteren konnte ebenfalls Rookie Mike Glumac mit 7 Toren in 9 Partien durchaus überzeugen. Mads Christensen, die Neuentdeckung der vergangenen Spielzeit, konnte sich nach anfänglichen Problemen, ausgerechnet wieder als 4. Center überzeugen. Die Defizite in der Defense konnte der charismatische Däne vollends abstellen und weiss auch neben schwächeren Mitspieler durchaus zu überzeugen. Obwohl die Mannschaft weiterhin mit jungen, mittlerweile jedoch durchaus erfahrenen Spieler bespickt ist, gehören die Scorpions sicherlich zum engeren Favoritenkreis. Ein dickes Fragezeichen steht sicherlich hinter den Goalies in der Play-off-Phase. Eine Nicht-Teilnahme der Hannoveraner scheint jedoch undenkbar zu sein. Ob es für den langersehnten Titel ausreicht, wird sich vor allem in den Schlüsselspielen gegen Top-Mannschaften zweigen.