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Laroche Offline




Beiträge: 3.668

04.03.2011 14:09
Zwischenfazit Teams - Teil 4 Antworten

EISBÄREN BERLIN
Eine durchaus bizarre Saison erlebt Altmeister und Liga-Dino Berlin. Mit 106 Toren offenbaren die Haupstädter eine deutliche Schwäche in der Offensive. Mit 137 Gegentoren können die Ostberliner auch im defensiven Bereich kaum überzeugen. Dennoch ist der EHC so nah an den Play-offs wie schon lange nicht mehr. Die Inkonstanz des Tabellenzwölften brachte nicht nur Headcoach Marco Höfer zur Verzweiflung. Gestern setzte es eine bittere 0:6-Pleite beim direkten Konkurrenten aus Augsburg, davor gab es jedoch 3 beeindruckende Siege mit einem Tor Unterschied gegen München, Nürnberg und Riessersee. Davon wurden 2 Partien in der Overtime bzw. Shoot-Out entschieden. Die Unberechenbarkeit der Blau-Weissen spiegelt sich auch in der Heim-/Auswärtsbilanz wieder. 50% der Heimpartien wurden erfolgreich gestaltet, auf fremdem Parkett immerhin 6 Siege in 14 Auftritten eingefahren. Der Grund für den derzeitigen Erfolg des DESL-Gründungsmitglieds bleibt ein offenes Geheimnis. Auf jeder Position gibt es grosse Baustellen. Goalie Rob Zepp, der im vergangenen Jahr mit beeindruckenden Paraden dem EHC fast noch die Endrunde ermöglichte, gehört mittlerweile zu den schlechteren Goalies der Liga. Seine Vorderleute um Felix Schütz konnten bisher nur wenig überzeugen. Chris Heid, mit 9 Toren einer der torgefährlichsten Blue-Liner der Liga, konnte sich nach seinem Wechsel aus Augsburg jedoch ordentlich einfügen. Dagegen blieb der diesjährige Nummer-Eins-Pick vom ERC Ingolstadt, Christopher Fischer, auch nach seinem Wechsel zum Hauptstadtclub eher blass. Auch die Einkaufoffensive auf der Waiverliste mit Verpflichtungen von Bina, Cohen und Kozhevnikov, brachte bisher nicht den gewünschten Effekt. Auch im Angriff konnten sich bisher kaum Spieler hervortun. Zwar erfüllen der gedraftete Daniel Kreutzer mit 31 Punkten in 24 Partien seinen Soll, doch auch er, neben Olimb, Mann, King und Mueller, verfügen über reichlich Luft nach Oben. Positive Akzente konnte vor allem Youngster Alex Weiss mit 16 Toren un 24 Partien machen. Der 23-jährigen Wing ist das neue Gesicht beim EHC und reift allmählich zur Führungsarbeit. Auch die Defensivarbeit vernachlässigt der 1m80-grosse Flügelflitzer, anders als einige Mitstreiter, nicht und ist sich auch nicht für die „Drecksarbeit“ an den Banden zu schade. Bisher konnten die Eisbären sich noch über Wasser halten und halten den Anschluss an die Play-off-Ränge, doch ob dies am Ende zu Platz 11 reichen wird, sollte sicherlich angezweifelt werden.

NÜRNBERG ICE TIGERS
Der Finalist der vergangenen beiden Jahre aus Nürnberg ist weiterhin auf Tauchstation. Zwar konnten die Ice Tigers das Play-off-Finale in den letzte 2 Spielzeiten von Platz 4 bzw. 7 erreicht werden, doch eine direkte Endrundenteilnahme steht derzeit nicht zur Debatte, die Qualifikationsrunde zu den Viertelfinalspiele steht sogar in Gefahr. Die Franken konnten mit einem 6:2-Heimerfolg über die ebenfalls strauchelnden Indians einen kleinen Befreiungsschlag erzielen, doch davor setzte es 3 Niederlagen am Stück. Mit lediglich 3 Siegen in 7 Heimaufritten konnte die Truppe von Headcoach Bücheler auch die eigenen Fans bisher kaum überzeugen. Dagegen lief es mit 6 Siegen bei 12 Gastauftritten auf fremden Eis deutlich besser für die Blau-Weissen. In den kommenden Tagen steht zudem mit einem Double-Feature gegen den SC Riessersee 2 Richtungsweisende Partien vor der Brust der Ice Tigers. Obwohl Headcoach Ralf Bücheler der zu Beginn der Spielzeit löcherige Abwehr allmählich etwas Konstanz verleiten konnte und vor allem Meister-Goalie und Play-off-Garant Oliver Jonas wieder zur alten Stärke zurück gefunden hatte, so offenbarte die Verteidigung beim Spielaufbau doch etliche Schwächen. Bis auf Retzer und Baxmann kann bei den Ice Tigers kein Abwehrspieler ein Spiel gestalten. Kevin Lavallee überzeugt lediglich mit Gewaltschüssen an der gegnerischen blauen Linie. Auch die Offensive hat einiges ihrer früheren Treffsicherheit eingebüsst. Oftmals ist die Offensivabteilung der Ice Tigers völlig abgemeldet. Der interne Top-Scorer Ben Hecker zeigte dabei über die gesamte Saison hinweg Licht und Schatten. Insbesondere Rookie Ryan Bayda, der die grosse Lücke für den nach Köln abgewanderten Eric Dylla stopfen sollte, konnte bisher nicht einmal ansatzweise überzeugen. Dies gilt ebenfalls für die zweite Angriffsreihe, die nachwievor einen Zwei-Wege-Stürmer schmerzlich vermisst. Ob die Ice Tigers in dieser Saison noch einmal den Hebel in den Play-offs umlegen können wird sich erst zeigen. Dafür muss jedoch zunächst die Play-off-Qualifikation geschafft werden, ein Ziel welches schwerer zu erreichen denn jemals zuvor.

DRESDNER EISLÖWEN
Meister Dresden konnte mit 2 Siegen in Erfolg wieder den Anschluss zu den Play-off-Plätzen herstellen. Bereits dies deutet auf eine rabenschwarze Saison hin. Im Pokal deutlich gescheitert, im ersten Europapokalauftritt im richtigen Moment nicht zugeschlagen und in der Liga läuft es für den Titelverteidiger auch nicht rund. Obwohl zahlreiche Transfers getätigt wurden, konnten bisher nur die wenigsten Spieler einschlagen. Die Rückholaktion von Charlie Stephens oder auch „Zurück in die Vergangenheit“ brachte bisher überhaupt keinen Effekt. Auch der Goalie-Tausch zwischen Meister-Netminder Pätzold und Tobias Bannach brachte nur einen bedingten Erfolg ein. Immerhin konnte der 29-jährige Bannach zuletzt eine deutliche Leistungssteigerung verbuchen. In der Abwehr suchen die letzte Saison so überragenden Mathieu Biron und Yannick Tremblay noch ihre Form. Insbesondere defensiv sind beide nicht z.Z. nicht sattelfest. Auch Rudelführer Marco Schütz konnte in der Rückwärtsbewegung bisher kaum überzeugen. Immerhin sorgten die Neuzugang Markus Witting, Sven Butenschön und Stefan Schauer in den vergangenen Wochen und Monaten für mehr Stabilität und ermöglichen den offensiv ausgerichteten Abwehrspieler mehr Gestaltungsspielraum. Einen grossen Einbruch musste jedoch die Offensivabteilung der Eislöwen gegenüber den Vorjahren hinnehmen. 101 erzielte Treffer sind sicherlich alles andere als eine meisterliche Bilanz. Vor allem die Schaltzentrale um Matthias Hart, der in den vergangenen 2 Spielzeiten auf zusammen 114 Scorer-Punkte kam, war anfangs ein Totalausfall. Mittlerweile erzielt der 31-jährige Mittelstürmer wieder regelmässig Punkte, seine auf ihn abgestimmten Sturmpartner Marvin Teper und Rob Collins erleben jedoch weiterhin schwere Zeiten und mussten bereits aus der 1. Angriffsreihe entfernt werden. Grundsätzlich läuft es im Dresdner Angriff nicht rund. Travis James Mulock konnte zuletzt einige Akzente setzen, aber bisher nicht als Stammkraft in Erscheinung treten. Die Verpflichtung von Justin Papineau erzielte bisher ebenfalls nicht den gewünschten Effekt. Die Youngsters Brandl und Menge konnten immerhin ihren Bilanz der Vorsaison bestätigen. Zu hause kassierten die Elbestädter doppelt so viele Niederlagen wie Siege (4 Siege / 8 Niederlagen). Auswärts ist die Bilanz mit 5 Siegen und 5 Niederlagen immerhin ausgeglichen. Den Meisterfluch konnte der ESCD bisher nicht beheben und die kommenden Wochen werfen mit Gegner wie Augsburg, Hannover Scorpions und Krefeld bereits ihre Schatten voraus.

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Chris Laroche (Kölner Haie & Augsburger Panther)

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