PLAYOFF-QUALIFIKATION NUR EINE ALIBI-KÜR?
Dieses offene Geheimnis stellt die Sinnhaftigkeit der Qualifikation in ein etwas verzerrtes Licht.
Vier abgeschlagene Teams, die um den Strohhalm kämpfen, um gegen den Ligaprimus einen bequemen Spaziergang ins Halbfinale zu ermöglichen.
Das realistische sportliche Ziel der Teams, namentlich Straubing, Leipzig, Berlin und Nürnberg sollte lediglich sein den Sprung ins Playoff geschafft zu haben.
Ist das zu wenig? Ist das zuviel?
Tatsache ist, dass Köln in der Vorrunde 24 (von möglichen 34 Siegen!), mehr als 10 als die anderen Teams zu verbuchen hat.
Im Besitz des Top-Goalies der Liga, der Top-Defense (+93), (Straubing: - 6, Leipzig: - 4, Berlin: - 24, Nürnberg: - 8) und des Top-Sturms, der mit 219 Toren in der Vorrunde die meisten Ligatore erzielt hat (im Vergleich dazu Straubing: 150, Leipzig: 166, Berlin: 147, Nürnberg: 157), wird Köln realistisch gesehen für keines der Quali-Teams zu bezwingen sein.
Allein wenn man die Vorrunden-Bilanz betrachtet:
BERLIN vs KÖLN
Köln - Berlin: 11:2 (13.11. 2010)
Berlin - Köln: 4:6 (29.1. 2011)
Köln: 2 Spiele, 17 Tore, 2 Siege, 1 Kantersieg
Berlin: 2 Spiele, 6 Tore, 2 Niederlagen
NÜRNBERG vs KÖLN
Köln - Nürnberg: 6:2 (5.12. 2010)
Nürnberg - Köln: 1:2 (31.3. 2011)
Köln: 2 Spiele, 8 Tore, 2 Siege, 1 Kantersieg
Nürnberg: 2 Spiele, 3 Tore, 2 Niederlagen
STRAUBING vs KÖLN
Straubing - Köln: 4:3 (29.1. 2011)
Köln - Straubing: 4:3 (25. 2. 2011)
Köln: 2 Spiele, 7 Tore, 1 Sieg, 1 Niederlage
Straubing: 2 Spiele, 7 Tore, 1 Sieg, 1 Niederlage
LEIPZIG vs KÖLN
Leipzig - Köln: 3:8 (12.3. 2011)
Köln - Leipzig: 4:2 (17.4. 2011)
Köln: 2 Spiele, 12 Tore, 2 Siege, 1 Kantersieg
Leipzig: 2 Spiele, 7 Tore, 2 Niederlagen
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Hier die DESL Spiegel Chancen-Tabelle. (Anm.: Die "Cance" meint die Möglichkeit, den Ligaprimus Köln am meisten fordern zu können):
1. Straubing
An erster Stelle ist Straubing zu nennen.
Die Tiger sind die einzigen, die Köln in der Vorrunde eine Niederlage zuführten und keinen Kantersieg ermöglichten.
Sie sind mit Sicherheit der Gegner, der den Haien am ehesten Paroli und eine möglichst spannenden PO-Runde bieten können.
Außerdem haben sie mit 7 Gegentoren die wenigsten gegen Köln erhalten.
2. Nürnberg
Für Nürnberg, die anderen Tiger, spricht, dass auch sie mit nur 8 Gegentoren dem Ligaprimus eine wackere Defense entgegen zu setzen haben.
Zwar wurden sie in einer Partie am linken Fuß erwischt, konnten aber mit einem knappen 1:2 die Kölner in arge Verlegenheit bringen.
Andererseits haben sie mit nur 3 Toren die wenigsten gegen Köln erzielt.
3. Leipzig
Für die Raubkatzen aus Leipzig spricht eigentlich nicht viel. Sie sind immer schon ein dankbarer Punktelieferant für den Rekordmeister.
In der zweiten Begegnung zwischen David und Goliath konnte allerdings Backup-Goalie Dennis überraschen, der bei sage und schreibe 85 Kölner Granaten auf seinen Kasten nur viermal hinter sich greifen musste. Vielleicht ist er ein Überraschungsei, einem Sweep gegen Köln zu entgehen.
4. Berlin
Die Eisbären aus der Hauptstadt haben mit 17 Treffern die meisten Gegentore gegen die Domstädter erhalten, mit nur 6 Treffern sogar einen weniger als die schwachen Leipziger erzielt. Sie sind in ihrer derzeitigen Verfassung und mit dem tief erschöpften Einsergoalie Rob Zepp wohl ein dankbares Haifutter.
Nun, sei es wie es sei. Die Quali wird der Ligamacht keine Hürde auf dem Weg ins Halbfinale bringen.
Man darf gespannt sein, wer den meisten Mut hat, heuchlerischen Ehrgeiz abzulegen und masochistisch ins Haifischbecken zu springen.