Berichte » Berichte: Teil 2

HAMBURG FREEZERS
Nur knapp verfehlten die Hamburg Freezers in der Vorsaison den heissbegehrten 11. Tabellenplatz. Ein einziger Sieg fehlte dem Überraschungsteam der Vorsaison. Zusätzlich sorgte der Aussseiter auch im DESL-Pokal für Furore, als die Nordlichter erst im Halbfinale scheiterten. Bereits in der vergangenen Spielzeit leitete Headcoach Köhler die ersten Schritte für ein vielversprechendes Team ein, welches in der Off-Season nochmals punktuell verstärkt wurde. Das Torhüter-Tandem Ziffzer und Vogl wird sich erneut die Einsatzzeiten teilen. Die teilweise löcherige Abwehr wurde mit Abwehrhüne Jason Cullimore und Rookie Larry Nycholat erheblich verstärkt. Hinzu gesellt sich Abwehtalent Benedikt Schopper, der sich in der Hansestadt mehr Eiszeit verspricht und die Durchstarter der letzten Saison: Sebastien Bisaillon und Andy Schneider. Im Angriff musste dagegen All-Time-Top-Scorer Brian Swanson ersetzt werden. Der Allrounder schnürte in der vergangenen Saison zum letzten Saison seine Schlittschuhe in einer glanzvollen DESL-Karriere. Ersatz für Swanson wurde im ganzen Team gefunden. Die Verantwortung wird auf mehreren Schultern verteilt, jedoch insbesondere von Marcel Goc wird mehr Initiative erwartet. Als weitere Stützpfeiler werden natürlich 22-Tore-Mann MacDonald und die Senkrechtstarter der vergangenen Saison, Alex Janzen, Mike Radja und Jonas Lanier gehandelt. Die gleichwertige Reihenaufteilung führte bei den Norddeutschten bereits im vergangenen Jahr zum Erfolg und wird den Freezers erstmals in ihrer noch jungen Vereinshistorie in die Play-off-Ränge katapulieren. Tipp: Platz 7.

HANNOVER INDIANS
Trotz einer Ansammlung von Top-Spielern verpasste die erfolgsverwöhnten Indians im vergangenen Jahr erstmalig die Play-offs. Obwohl Headcoach Biesterveld mehrmals am Kader schrauben musste, stellte sich der Erfolg nicht ein und das Worst-Case-Scenario tratt mit Platz 12 schlussendlich ein. Die Rothosen qualifizierten sich dabei nur auf Grund des schlecherten Torverhältnisses gegenüber den Ice Tigers aus Nürnberg nicht für die Endrunde. Vom letzteren verpflichtete Biesterveld den ehemaligen Meistergoalie Oliver Jonas. Zusammen mit Torwartjuwel Steinhauer bildet der 32-jährige Deutsche das neue Gesicht im Kasten der Niedersachsen. In der doch sehr unkonstant wirkenden Abwehr wurde ebenfalls erhebliche Veränderungen vorgenommen. Die Langzeitindianer Köppchen und Gawlik fielen der Streichpolitik Biestervelds als erstes zum Opfer und mussten im Blockbuster-Deal des Jahres gen Frankenland ziehen. Im Gegenzug kamen Schlegel und Hedlund an die Leine. Letztere musste die Indianer jedoch wieder binnen wenigen Stunden in Richtung Schwarzwald verlassen. Häuptling Bahen wird zusammen mit Schlegel, Scalzo und Rookie Charlie Cookie die rundumerneuerte Abwehr der Indianer bilden. Im Angriff nahm Biesterveld eine Verjüngskur vor. Serikow und Meloche beendeten ihre Karriere, die Oldies Guidarelli und Fical wurden nach Dresden abgeschoben. Der Angriff, das ehemalige Flagschiff der Hannoveraner, wird eine Neuanbindung vornehmen müssen. Die Verantwortung obliegt nun auch bei den Jungspielern Riefers und Christ, damit die Nordlichter auch in Zukunft für ein Offensivspektakel auf dem Eis sorgen können. Ein Imagewandel steht bei den Indianer vom Pferdeturm an. Tipp: Platz 12.

NÜRNBERG ICE TIGERS
Nur dank der besseren Tordifferenz entging der zweifache Finalist aus Nürnberg dem Debakel der verpassten Play-off-Qualifikation. In der Gruppenphase fehlte der Mannschaft von Cheftrainer Bücheler am Ende lediglich ein Sieg zum Achtelfinaleinzug. Ein erhebliche Veränderung nahmen die Franken auf der Torhüterposition vor. Urgestein und Meistergoalie Jonas (Play-off-MVP in der Meistersaison) muss seinen angestammten Platz im Tor der Ice Tigers für Dimitri Pätzold, ebenfalls Meistergoalie und Play-off-MVP bei den Dresndner Eislöwen, räumen. Letzerer vergeigte im Auftaktspiel der angelaufenden Saison seine Premiere jedoch erheblich. Nach 5 Gegentore wurde Pätzold nach 20 Spielminuten in der Partie gegen den AEV ausgewechselt. In der Hintermannschaft wurde der langjährige Top-Defender Schlegel zu den Indians abgegeben. Für ihn und Kollege Hedlund kamen Youngster Gawlik und der schussgewaltige Patrick Köppchen. Obwohl beide über reichtlich Erstligaerfahrung verfügen, so wird es schwer sein, Top-Defender Stephan Retzer (Karriereende) nur annähernd ersetzen zu können. Im Angriff wurden dagegen nur wenige Updates vorgenommen. Trotz durchwachsener Leistungen schenkte Bücheler seinen Spielerns names Methot, Bayda, Mitchell und Gogulla abermals das Vertrauen. Immerhin konnte mit Jared Ross ein torgefährlicher Stürmer an Land gezogen werden. Die Chance auf einen Schnitt nach einer katastrophalen Saison wurde jedoch bei den Franken verpasst. Ob die Spieler das ausgesprochene Vertrauen an Headcoach Bücheler zurückzahlen werden, wird sich bereits in den ersten Wochen zeigen. Topp: Platz 10.

EISBÄREN BERLIN
Nach dreijähriger Abstinenz kehrte Gründungsmitglied Berlin mit grosser Furore in den erlauchten Kreis der Play-off-Teilnehmer zurück. Exakt nach dem 1. Titelgewinn in der 12. DESL-Spielzeit, mussten die Berliner Kufencracks jeweils frühzeitig in Urlaub gehen. Doch mit einem grandiosen Schlusssport gegen Ende der Saison erreichten die Hauptstädter nicht nur die Play-off-Qualifikation, sondern setzten sich mit 5 Siegen und 1 Niederlage in der Gruppenphase gegen die namhaften Gegner aus Nürnberg, Leipzig und Straubing durch. Im Play-off-Achtelfinale landeten die Ostberliner jedoch keinen Sieg gegen den späteren Meister aus Köln, doch bereitete die Mannschaft von Cheftrainer Marco Höfer in allen 4 Spielen erhebliche Probleme. Der vor einer Saison eingeleitete Umbruch zahlte sich bereits in der 1. Saison aus. Dementsprechend wenig neue Gesichter tauchten bei der Teamvorstellung in der Berliner Eishalle auf. Nennenswertester Neuzugang ist jedoch Goalie Sebastien Caron, der den langjährigen Eisbär Rob Zepp im Kasten des Liga-Dinos ersetzen soll. Ebenfalls neu ist Rookie Jamie Sifers. Der Stay-at-Home-Defender soll den eher offensiv orientierten Spieler wie Christopher Fischer und Felix Schütz mehr Freiheit vor dem gegnerischen Tor ermöglichen. Im Angriff gab es jedoch bis auf die Entlassung von Wycisk keine Veränderung. Ob die wenigen Veränderungen abermals zur überraschenden Play-off-Quali ausreichen werden, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Tipp: Platz 13.

________________________________________________
Chris Laroche (Kölner Haie & Augsburger Panther)