Berichte » POKAL 3. Spieltag: Ungebetene Gäste

Am 3. Spieltag des diesjährigen DESL-Pokals sorgten vor allem die Auswärtsteam für Furore. 7 der insgesamt 8 Partien blieben erfolglos für die Hausherren. Einzig der Schwarzwald in Freiburg war uneinnehmbar. Die Wölfe schlugen die zahmen Eisbären aus Berlin mit 6:2 zurück. Ansonsten gab es teilweise derbe Niederlage, wie z.B. für Titelverteidiger Straubing, der den Freezers vor heimischer Kulisse mit 1:7 unterlag oder die Hannover Indians deren Skalp mit einer 3:10-Klatsche gegen Vizemeister Krefeld verloren ging. Zudem kam es an anderen Orten zu Torfestivals. Allen voran die überraschende Heimpleite des zweifachen Pokalsiegers aus Köln gegen die Dresdner Eislöwen (7:10). Werden wir doch einen kurzen Blick auf die einzelnen Gruppen:

GRUPPE 1
Vor dem 3. Spieltag gingen alle 4 Mannschaften mit jeweils 3 Punkten in die gestrigen Duelle. Dass die Mannschaften nach dem Spieltag nicht mehr gleichauf sein konnten, war klar. Der ehemalige Pokalschreck aus Straubing, der in diesem Jahr als Titelverteidiger in die Runde startete, wird seiner Favoritenrolle nicht gerecht und erlebt sein regelrechtes Waterloo am gestrigen Donnerstag mit einem 1:7-Niederlage gegen die Hamburg Freezers. Die bereits zweite defige Klatsche vor heimischer Kulisse für Titelverteidiger Straubing nach dem 0:8-Debakel am 20. Oktober gegen Augsburg. Somit rangieren die Tigers zurecht auf dem letzten Tabellenplatz. Die Kühlschränke, die Spitzenreiter Essen heftig auf den Fersen sind, führen dagegen die Bayern-Gruppe als einziges Nicht-Bayerisches Team an. Man des Tages war Markus Schröder, der insgesamt dreimal einnetzte und somit bereits 8 Treffer in 17 Pflichtspielen für die Norddeutschen erzielte. Knapp dahinter folgt der SC Riessersee, der sich nach der 5:7-Niederlage gegen Straubing am 2. Spieltag gestern sichtlich erholt zeigte. Souverän traten die Garmischer bei den strauchelnden Augsburgern auf liessen zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Sieg der Gäste aufkommen. Erneut war es Ryan Ramsay der den Erfolg zu Gunsten der Blau-Weissen einleitete. Der Mann für die späten und wichtigen Tore traf binnen wenigen Minuten im Mittelabschnitt zum 1:3 bzw. 1:4 und hielt die Panther erfolgreich auf Abstand. Der kommende Spieltag birgt einiges an Brisanz. Der Verlierer im Duell Augsburg-Straubing wird wohl frühzeitig ausscheiden. Der Gewinner in der Partie zwischen Riessersee und Hamburg kann wohl bereits für die Endrunde planen.

GRUPPE 2
Nach dem gestrigen Spieltag trennen der Tabellenführer aus Dresden und den Tabellenletzten aus Iserlohn lediglich ein Zähler. So eng ist bisher keine Gruppe gewesen. Dabei befindet sich von den 4 Katrahenten jeweils einer aus dem Osten und jeweils einer aus dem Westen auf den zwei ersten Plätzen. Unentschieden im West-Ost-Duell. Dennoch sorgte insbesonders die Partie Köln und Dresden für entsetztes Staunen landesweit. Der Rekordmeister und amtierende Meister wurde im Schlussdrittel regelrecht vor heimischer Kulisse vorgeführt und konnte lediglich durch 2 Treffer in der Schlussminute durch Neizugang Florian Keller und Oldie Scott King ein komplettes Debakel verhindern. Beide Teams lieferten sich bis zum Schlussabschnitt einen offenen Schlagabtausch, wobei beide Goaleis (Röhrig / Bannach) nicht ihren besten Tag erwischten. Insbesondere Rookie Nick Dimitrakos sorgte bei den Gästen aus Sachsen für die nötige Offensivkraft und gilt mit 2 Toren und 2 Vorlagen als Vater des gestrigen Erfolges. Im zweiten Spiel siegten etwas überraschend die Blue Lions aus Leipzig. Die komplett umformierte Mannschaft nach zahlreichen Spielerwechsel scheint sich auf Anhieb eingespielt zu haben. Alan Degon mit 2 Assists und Colin Fretter, der Luxus-Bankdrücker aus Riessersee, suchten für den verdienten Auswärtssieg im Sauerland. Am kommenden Spieltag haben die 4 Mannschaften nur eine kurze Anreise. Köln muss in Iserlohn ran, Spitzenreiter Dresden in Leipzig. Gespannt wird man erwarten, ob sich endlich eine Mannschaft absetzen kann.

GRUPPE 3
Favorit Hannover Scorpions haben dank eines mühevollen 6:3-Auswärtssieg beim EHC München weiterhin eine weisse Weste. Die verletzungsgeplagten Skorpione (gleich 4 Top-Kräfte mit einem OV-Durschnitt von 95,3 fallen langfristig aus) diktierten die Partie nach Belieben, konnten sich jedoch dank eines hervorragenden Münchener Goalies names Rob Zepp nicht entscheidend absetzen. Dennoch übernahmen die Teamkollegen der ausgefallenen Spielern Dück, Schenkel, Hausmanninger und Nagle Verantwortung und 3 der 4 Sturmreihen waren am gestrigen Donnerstag erfolgreich. Auch die Münchner mussten mit Ken Magowan auf einen torgefährlichen Spieler verzichten, nutzten ihre Torchancen jedoch deutlich besser als die Gäste aus Niedersachsen, die erst durch späte Tore durch Sören Sturm und Mark Weigant den Sack endgültig zumachen konnten. Trotz der Heimniederlage befinden sich Bayern weiterhin auf Platz 2, der wiederum für die Endrunde berechtigt. Die Scorpions können bereits für die Play-offs planen. Im zweiten Duell ging es sowohl für die Indians als auch die Pinguine um den Anschluss in Gruppe 3. Die Partie ging jedoch sehr deutlich an die Seidenstädter, die die Hannoveraner mit 10:3 aus der eigenen Halle schossen. Bereits vor einer Woche mussten sich die Niedersachsen mit 5:6 bei den Rheinländern geschlagen geben. Eine Heimniederlage mit 7-Tore-Unterschied übertrifft jedoch alles. Insbesondere IEC-Neuzugang Mikhail Kozhevnikov erlebte einen rabenschwarzen Tag und war bei 7 Gegentore auf dem Eis. Die Pinguine feuerten jedoch ein regelrechtes Feuerwerk ab und übezeugten vor allem in Person von Radek Krzestan, Michael Hackert und Jason Jaspers, die an einem halben Dutzend Tore beteiligt waren. Nach 7 Siegen in Folge geht es für die Hannoveraner wieder bergab. Die gestrige Pleite war die 5. Niederlage in Serie. Der KEV ist dagegen weiter auf dem Vormarsch und gewannen 3 der letzten 4 Partien. Mit 0 Punkten aus 3 Partien haben die Indianer nur noch geringe Chancen auf die Finalteilnahme und müssen unbedingt einen haushohen Sieg am kommenden Spieltag gegen den EHC München einfahren. Die Pinguine stehen ebenfalls unter Zugzwang und müssten vor heimischer Kulisse gegen den bisher ungeschlagen Tabellenführer antreten.

GRUPPE 4
Neben den Scorpions verfügen auch die Ice Tigers aus Nürnberg über eine weisse Weste. Die Franken dominierten den Ligatabellenführer aus Essen über die gesamte Partie hinweg und liessen sich beim 1:5-Auswärtssieg bei den Moskiots lediglich einmal stechen. Mit 9 Punkten aus 3 Partien und einer Tordifferenz von +14 sind die Lebkuchenstädter die Mannschaft des diesjährigen Pokals schlechthin. Obwohl die Essener deutlich mehr Schüsse aufweisen konnten, agierten die Franken nicht nur effizienter, sondern hatten mit dem Deutsch-Ösi Stefan Horneber den gestern besseren Netminder auf ihrer Seite. Neben dem 25-jährige überzeugte vor allem Defender Jens Baxmann, der 3mal für seine Farben einnetzten konnte. Der torgefährlichste Verteidiger der Liga (7 Liga-Treffer) ist derzeit einer der wengien Lichtblicke bei den ansonsten erfolgsverwöhnten Ice Tigers. Den Sprung auf Platz 2 schafften die Wölfe aus Freiburg mit einem ungefährdten 6:2-Heimsieg über Liga-Dino Berlin. Der einzige Heimerfolg am gestrigen Abend wurde ausnahmsweise nicht von der imposanten 1. Breisgauer Angriffsreihe mitgetragen, sondern von der 2. und 4. Garde, die jeweils an 3 Toren direkt beteiligt waren. Für die Haupstädter gehen jedoch allmählich die Lichter aus. Mit 1 Zähler liegt der EHC abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz und muss gegen Tabellenachbar Essen dringend gewinnen um noch eine kleine Restchance auf's Achtelfinale zu haben. Die Tigers können dagegen vor heimischer Kulisse gegen Freiburg den Sack zu machen. Das Hinspiel gewannen die Franken immerhin mit 8:0.

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Chris Laroche (Kölner Haie & Augsburger Panther)