Die Straubing Tigers sind derzeit das Team der Stunde. Mit dem 10. Pflichtspielsieg in Folge (9. Ligasieg in Serie), rücken die Tigers Spitzenreiter und Titelverteidiger Köln erheblich auf die Pelle. Bereits im letzten Jahr vermiesten die Bayern dem Rekordmeister das Triple mit einem überrachenden Sieg im Pokalendspiel. Immerhin werden die Domstädter den Verfolger Nummer 1 diesmal nicht mehr unterschätzen. Mit dem sensationellen 8:3-Auswärtserfolg bei den Wölfen aus Freiburg, verfügen die Straubinger mit einer Tordifferenz von +42 nunmehr über die mit Abstand beste Bilanz aller 19. DESL-Clubs. Spielentscheidender Kufencrack beim EHC war erneut Constantin Braun mit 3 Toren und 2 Assists. Der erst 23-jährige Aussenstürmer ist mittlerweile Torschützenkönig der Liga und führt die Liste unangefochten mit 29 Toren in 24 Ligapartien an. Letztes Jahr traf der grossgewachsene Linksschütze "lediglich" 19mal ins Schwarze. Seine bis dato beste Bilanz lag bei 29. Treffern in Saison 15. Dabei ist das "Gesicht Straubings" erst 23 Jahre alt, ein verheissungsvolle Karriere steht dem gebürtigen Lamperheimer als noch bevor. Ohne seinen kongenialen Sturmpartner Brad Leeb würde jedoch auch bei Braun ein erhebliches Mass an Treffsicherheit fehlen. Der 32-jährige Allrounder ist mit 53 Punkten und einer sagenhaften +28 nicht nur Liga-Top-Scorer, sondern das Kraftwerk schlechthin für den Straubinger Angriff. Dritter im Bunde ist Mittelstürmer Brad Tutschek, der sich binnen 3 Jahren beim EHC zum absoluten Führungsspieler gemausert hat. Nur wenige Stars laufen im Trikot der Tigers auf, doch das Getriebe läuft wie egschmiert. Perfekte Ergänzungen wir Florian Schnitzer und Chris Armstrong wurden vor und während der Saison verpflichtet. Zudem machten zahlreiche Spieler den nächsten Schritt unter den Fittischen von GM Mackert. Einer der wenigen Starspieler, Duncan Milroy, fehlt sogar langfristig auf Grund einer hartnäckigen Bizepsverletzung. Dennoch eilen die Raubkatzen von Sieg zu Sieg. Ein weiterer Garant für den unerwartet grossen Erfolg ist sicherlich Goalie Jean-Marc Pelletier, der nachdem er erst letzte Saison erstmals zum Stammnetminder wurde, nun das Mass aller Dinge in der DESL ist. Sein Back-Up Jochen Reimer konnte bisher ebenfalls bei seinen 6 Einsätzen überzeugen. Dem Torhütergespann steht zudem die zweitbeste Abwehr (in Sachen Gegentore) vor. Vor allem die Reinkarnation von Top-Defender Michel Periard brauchte dem EHC-Abwehr zu einer fast nicht erklimmbaren Festung. Zusammen mit Ryan Caldwell und Lasse Kopitz bilden der Ur-Straubinger die Stützpfeiler der Straubinger Hintermannschaft. Den defensivparten haben Marty Wilford und Rookie Derek Peltier inne. Beide erfüllen die gestellten Aufgaben hervorragend. Oldie Wilford wurde zuletzt sogar offensiv tätig. Mit 2 Toren und 2 Vorlagen steuerte der 34-jährige Hüne massgeblich zum 8:3-Sieg beim EHC Freiburg bei. Die Überraschung der Saison in der Straubinger Abwehr ist jedoch sicherlich Justin Fletchet. Der als Ergänzungsspieler gedraftete US-Boy überzeugte bereits letzte Saison bei seinen kurzen Einsätzen, hielt unter anderem die wackelige 4. Reihe dicht und imponierte mit seiner Trefferquote. Auch in diesem Saison galt er eigentlich nur als Back-Up, doch das sportliche Tief von Florian Ondruschka, nutzte der erst 28-jährige Verteidiger perfekt aus. Mit +16 ist Fletcher zudem bestern Plus/Minus-Defender beim EHC und netzte in 13 Partien bereits viermal ein. Die positive Entwicklung der Straubing Tigers, nachdem es nach dem Meisterschaftsgewinn der 11. Spielzeit nur noch bergab ging und Headcoach Mackert sich sogar zu einem Rückzug entschloss, kommen nicht von ungefähr. Stetig wurde der "neue" EHC aufgebaut und zu einer Top-Adresse entwickelt. Seit dem Wiedereinstieg belegten die Truppe von Manager Mackert zunächst Platz 17, dann 11, dann 8 und nun folgerichtig auf Platz 2(Punkte pro Spiel). Rückschritte gab es bisher keine und so war der Aufstieg der Tigers von langer Hand geplant und obwohl die ganz grossen Stars beim EHC quantitativ fehlen, so schielen die Bayern abermals auf die DESL-Meisterschaft in diesem Jahr. Vielleicht reicht es sogar für einen Triumpf im Europapokal, nachdem man die Scorpions vor heimischer Kulisse mit 7:5 abfertigte.