Noch reicht es nicht für die erste Play-off-Teilnahme in der noch jungen Vereinshistorie des EC Bad Tölz. Erneut hatten die Bayern ein zwischenzeitliches Hoch und kratzten an den heissbegehrten Play-off-Fleischtöpfe, doch die Mannschaft erwies sich erneut nicht als stabil genug, um auch noch den letzten Kraftakt durchzuführen. Auch wenn die Löwen weiterhin theoretische Chancen auf die Endrundenqualifikation haben, sondern hinter den Kulissen doch schon eher fleissig an der Mannschaft für die kommende Saison gearbeitet. Die ersten Massnahmen wurden bereits in den vergangenen Wochen eingeleitet. Mit Tobias Schwab kam ein torgefährlicher Mittelstürmer in die bayerische Provinz, der durchaus Potenzial für höhere Aufgaben verbirgt. Des Weiteren wurde die Mannschaft mit Dominik Walsh (22 Jahre) und Jerome Flaake (21 Jahre) stark verjüngt. Insbesondere Rechtsschütze Walsh schlug unerwartet effektiv ein. Mit 8 Punkten in 12 Partien setzte der gebürtige Brite die ersten Ausrufezeichen. Zusammen mit Flaake und Schwab kann Headcoach Lindpoitner endlich auf eine stabile dritte Angriffsreihe zurückgreifen. Darüber hinaus mauserten sich Tobias Wörle (23 Punkte in 25 Spielen) und Jeff Giuliano (22 Punkte in 23 Partien) zu absoluten und vor allem unerwarteten Leistungsträgern und Stützpfeiler der jüngen Tölzer Mannschaft. Zusammen mit dem norgweischen Auswahlspieler Morton Ask (31 Punkte in 25 Spielen) bilden die beiden Flügelflitzer eine unerwartet kompetitive Reihe, die der Star-Formation um Yannick Lehoux (29 Punkte in 26 Spielen), Dustin Whitecotton (29 Punkte in 25 Spielen) und Vince Bellissimo (28 Punkte in 27 Spielen) in nichts nachsteht. Nichtsdestorotz bewies Manager Lindpointner auch mit den Verpflichtungen von Lehoux und Bellissimo ein goldenes Händchen. Der 29-jährige Rookie Lehoux konnte bei Titelverteidiger Köln nicht vollends überzeugen, entwickelte sich jedoch beim EC zur absoluten Leaderfigur. Auch der Italo-Kanadier Bellissimo fand sich in den Niederungen der bayerischen Wälder schnell zurecht, ihm fehlt jedoch noch etwas die Konstanz. Mit 14 Saisontreffer ist der 29-jährige Allrounder jedoch weiterhin interner Torschützenkönig. Auch die ehemals so labile Abwehr erlebte nach einigen Umstrukturierungen einen erheblichen Aufschwung. Mit Dominik Bielke (21 Jahre) Armin Wurm (22 Jahre) wurde zwei Rohjuwele erfolgreich in die Tölzer Hintermannschaft integriert. Ein grosser Anteil daran hat sicherlich Altmeister Jakub Ficenec, der mit 11 Punkte weiterhin punktbeste Defender der Schwarz-Gelben ist. Die grösste Überraschung ist jedoch die Wiederentdeckung des ehemaligen Weltklasse Lukas Slavetinsky, der vor 4,5 Jahren zur absoliten Spitzenkraft in der DESL gehörte. Lediglich eine Verletzung konnte den 30-jährigen Aufbauspieler stoppen, ansonsten hätte wohl bereits die All-Star-Spiele gerufen. Der ehemalige Landshuter Ausnahmekönner fiel mittlerweile von einer Spielerstärke i.H.v. 95 (10.Saison) auf den absoluten Tiefwert von 76, gilt daher als absoluter und vor allem unerwarteter Neuzugang bei den Tölzer Löwen. Handlungsbedarf besteht sicherlich bei den Stay-at-Home-Verteidiger. Der langzeitverletzte Stefan Schauer und Neuzugang Dan Spang konnten bisher lediglich offensiv überzeugen. Auch bei Petr Macholda ist noch reichlich Luft nach Oben frei, jedoch konnte er die unterirdischen Leistungen von Vorgänger Felix Petermann locker übertreffen. Für Aushilfe Bruno St. Jacques wird es jedoch wohl keine Zukunft bei den Bayern geben. Auf der Torhüterposition hat sich Rookie Tyler Weiman klar als Nummer eins herauskristalisiert. Youngster Felix Brückmann konnte seine Nominierung als Nummer 1 lediglich für einige Spiele rechtfertigen, danach fiel der 21-jährige Netminder in ein sportliches Tief und seine Farben entfernten sich entscheidend von den Play-off-Rängen. Die Tölzer sind dennoch gerüstet für einen abermaligen Angriff auf Platz 11 im kommenden Jahr.