Der SC Riessersee liegt zum zweiten Mal in Folge mit 3:0 in der Serie in Führung und steht kurz vor der ersten Play-off-Teilnahme der Vereinsgeschichte. Es wäre das dritte Finale im dritten Wettbewerb für die Garmischer. Dieses Kunststück gelang dem vorherigen Gegner aus Augsburg ebenfalls, jedoch unterlagen die Panther in 2 Finalpartien, die Alpenstädter haben dagegen zwei von zwei möglichen Titel geholt. Auf die leichte Schulter sollten die Blau-Weissen die Führung dennoch nicht nehmen, verspielten Sie doch bereits den sicher geglaubten Erfolg in der Viertelfinalserie gegen Augsburg. Die Indians haben dagegen ein umgedrehtes Déjà-Vu des letzten Jahres als die Leinestädter 3:0 in der Serie gegen den späteren Meister aus Hamburg führten, am Ende jedoch mit 3:4 unterlagen. Gelingt der Truppe von Headcoach Biesterveld nun das umgedrehte Wunder? Bereits jetzt greift der Vizemeister des Vor-Vor-Jahres nach dem letzten Strohhalm, aber bisher ist kein Durchkommen in der der kompakt stehenden SCR-Abwehr und falls die Rothosen einmal durchkommen steht ein überragender Andreas Jenike, der neue Shooting-Star vom Riessersee, zwischen den Pfosten. Bei noch einer Niederlage wäre es der dritte "Sweep" für die Indians nachdem der einmalige Pokalsieger im Finale gegen Stadtrivale Scorpions mit 0:4 unterlag und in der 13. Spielzeit mit dem gleichen Ergebnis gegen Nürnberg. Für die Garmischer wäre es dagegen ebenfalls der erste "Sweep" der Klubhistorie. Bisher gelang der Mannschaft von Manager Bopp eh erst 2 Serien-Siege, gegen Augsburg in der vorherigen Serie und gegen den aktuellen Gegner in der 14. Spielzeit. Auch damals führten die Bayern mit 3:0, gaben dann ein Spiel ab und vollendeten dann man 4:1. Das heutige Spiel begann jedoch mit einer Druckphase der Hausherren, denn nur 22 absolvierten Sekunden netzte Center Gregor Thoma mit der ersten Gelegenheit zum 1:0 ein. Die Indians drängten ihren Gegner in der Folgephase in das eigene Drittel zurück, doch der Gastgeber verpasste es die Führung auszubauen. Als die Garmischer allmählich Morgenluft witterten kamen die Blau-Weissen binnen 4 Minuten zurück und drehten überraschend die Partie. Zunächst glich Center Sleigher die Quote seines Gegenübers Thoma aus, ehe der heute überragend agierende Josef Menauer im Alleingang 1 Minute vor Abpfiff die etwas schmeichelhafte Führung der Gäste erzielte. Die Moral der Indianer war sichtlich angeknackst und der SCR begann dem Gegner sein Spiel aufzuzwingen. Doch auch hier konnte die diktierende Mannschaft kein Kapital herausschlagen und gar den Gegentreffer kassieren. Aussenstürmer Heinrich konnte seine Torflaute mit seinem ersten Play-off-Treffer in diesem Jahr zum 2:2 endlich beenden. Im Schlussdrittel lieferten sich beide Mannschaften einen packenden Schlagabtausch, doch wie bereits in der Vorsaison bewies der SCR den längeren Abend. Der eben erwähnte Menauer sorgte zunächst wieder für die Gäste-Führung eher natürlich der derzeit überragend agierende Defender Vasicek mit seinem 10. Punkt im 10. Spiel den Schlusspunkt setzte. Der nunmehr 34-jährige Deutsch-Tscheche hat nach 10 Partien doppelt so viele Punkte auf dem Konto wie in der gesamten Vorrunde in 38 Spielen. Das Garmischer Urgestein erlebt derzeit im Spätherbst seiner Karriere einen neuen Frühling. Der war ebenfalls für die Nürnberg Ice Tigers in der Serie gegen Tabellenprimus Köln von kurzer Dauer. Mit 3:5 unterlagen die Franken vor heimischer Kulisse ohne nur in die Nähe eines Erfolges zu kommen. KEC-Manager Laroche gelang im zweiten Anlauf nach der schweren Verletzung von Whitmore die richtige Formation zu finden und wurde bereits nach 4 Minuten durch einen Treffer von Center Yan Stastny bei dessen zweiten Eiszeit belohnt. Den Hausherren gelang zwar nur kurzer Zeit später den Ausgleich durch Yannic Seidenberg und eröffnete in den darauffolgenden Minuten einen offenen Schlagabtausch, doch gegen Ende des Drittels nutzten die Haie ihre spielerische Qualität und trafen durch Wolfgang Fries zunächst zum 1:2, ehe All-Time-Top-Scorer George Kink auf 1:3 erhöhte. Dies brach den Tigern das Genick, denn im Mittelabschnitt agierten die Lebkuchenstädter wie gelähmt und mussten folgerichtig das 1:4 durch Left Wing Marvin Tepper hinnehmen. Defender Lampman, der für den verletzten Allrounder Köppchen seit 3 Partien in der Abwehr der Ice Tigers fungierte, konnte nochmals auf 2:4 verkürzen, doch produktiver wurde der zweimalige Pokalsieger nicht mehr. Obwohl Stammspieler Köppchen nun wieder eingesetzt werden, wird Lampman seinen Platz wohl so schnell nicht mehr räumen. Immerhin punktete der 31-jährige Lückenfüller in 3 Partien 2mal und verfügt über eine positive Plus/Minus. Auch im Schlussabschnitt fanden die Gastgeber nicht mehr zu ihrem Spiel aus den ersten 20 Minuten zurück. Der 25-jährige Schönberger netzte mit einem schönen Alleingang zum sechsten Mal im siebten Play-off-Spiel zum 5:2. Mit dem Abpfiff betrieb der ehemalige Rookie-of-the-Year, Jared Ross, noch Ergebniskosmetik, doch die Ice Tigers mussten verdient die zweite Niederlage in dieser Serie hinnehmen.