Als Neuling mussten die Tölzer Löwen eine Auswärtsserie von 7 Auftritten auf fremden Eis abliefern. Dies kostete den Bayern eine deftige Niederlagenserie von 5 Partien, ehe die ersten Punkte in einem furiosen Spiel im Breisgau gegen Freiburg eingefahren werden konnten. Die Schwarz-Gelben um den österreichischen Headcoach Lindpoitnner haben sich mittlerweile an das Tempo in der 1.DESL gewöhnt und konnte im Laufe der vergangenen Wochen weitere Siege einfahren. Einen Dreier konnte jedoch zu hause noch nicht eingefahren werden. Die zuletzt verpflichteten TJ Kemp und Lukas Slavetinsky konnte bisher noch keine Akzente setzen. Im Umkreis wird bereits von Fehleinkäufen gemunkelt. Mit 70 Gegentoren kassierten die Löwen zudem die zweithöchsten Wert nach den Tower Stars aus Ravensburg. Dabei liegt der Grund für das Gegentorschiessen beim ECT vor allem in der Abwehr. Jeff Likens und Felix Petermann agierten bisweilen auf höchstem Niveau in der Offensive, doch die Rückwärtsbewegung wurde meistens sträflich vernachlässigt. Ansonsten besteht beim Tabellenvorletzten dringender Handlungsbedarf in Sachen Hintermannschaft. Immerhin ist die Torwartabteilung mit den jungen Rookies Felix Brückmann und Martin Fous zukunftsorientiert aufgestellt. Den glücklosen Top-Goalie Jean-Sebastien Aubin wurde bereits nach 2 Einsätzen gewinnbringend an Tabellenschlusslicht und –nachbar Ingolstadt abgetreten. Die Offensive kommt beim ECT allmählich in Fahrt. Vor allem Top-Scorer Dustin Whitecotton benötigt eine etwas längere Anlaufzeit. Positive Entwicklungen machte vor allem Rechtsaussen Tobias Wörle, auch wenn der 26-jährige Deutsche mittlerweile in die dritte Angriffsreihe verbannt wurde. Zusammen mit Rookie Joe Motzko gehört Wörle sicherlich zu den positiven Überraschungen im Team der Löwen. Whitecotton und Dzieduszycki, die immerhin ihren Sollstand erreicht haben, verfügen dennoch weiterhin über für Luft nach Oben. Den Durchbruch beim ersten Tölzer Sieg brachte Aussenstürmer Ben Cottreau ausgerechnet mit 2 Toren gegen den ehemaligen Arbeitgeber aus Freiburg. Mit 10 Toren in 12 Spielen ist der 25-jährige Kanadier nicht nur Torschützenkönig des Teams, sondern ebenfalls interner Top-Scorer. Dennoch fehlt dem Tölzer Angriff insbesondere die Konstanz, welche eine regelmässige Treffergarantie versprechen könnte. Für die Westbayern ist das erste Jahr sicherlich ein Lehrjahr und die Premierensaison wird voraussichtlich vor Play-off-Beginn enden. Dennoch kann GM Lindpointner nach 12 Spielen durchaus zufrieden und stolz auf den bisherigen Saisonverlauf zurückblicken. Den 11. Platz, der zur Endrundenqualifiaktion berechtigt, ist immerhin nur 2 Pünktchen entfernt.