Nach einem ordentlichen Saisonstart, wurden die Eisbären Berlin in den vergangenen Wochen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. In den vergangenen 4 Partien konnte der EHC lediglich eine Partie vor heimischer Kulisse gegen Augsburger (6:5) gewinnen. Die Hauptstädter müssen sehr selten wie gegen Köln (2:11) eine deftige Klatsche hinnehmen, doch die Minimalisten aus dem Osten Berlins halten oftmals nicht über die gesamte Spiellänge durch. Zwar verfügt das Team von Cheftrainer Marco Höfer über drei ausgeglichene Angriffsreihen, doch kein Spieler konnte sich bisher ausserordentlich hervorheben oder eine Führungsrolle in Anspruch nehmen. Auch die Verpflichtung von Daniel Kreutzer hat schlussendlich nur einen geringfügigen Einfluss. Immerhin ist der 31-jährige Allrounder interner Top-Scorer. Ohne den Linksschützen würde der Liga-Dino in seiner 16. Saison sicherlich schlechter in der Tabelle dastehen. Mit Florian Schnitzer wurde zudem vor kurzem das Berliner Gesicht schlechthin im Tausch für den torgefährlicheren Brandon Reid nach Augsburg abgegeben. Bei seinen beiden Einsätzen hatte Reid zwar reichlich Torschüsse auf dem Konto, blieb jedoch torlos. Neben der Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Tor, liegt jedoch insbesondere die Abwehr im Argen. Mit Norman Martens wurde ein langjähriger Berliner nach Ingolstadt abgegeben. Im Gegenzug kam der diesjährige Nummer eins Pick Christoph Fischer nach einem desolaten Saisonstart beim ERC Ingolstadt in die Hauptstadt. Anders als sein ebenfalls neuer Teamkollege Thomas Mittermeier, konnte das 22-jährige Abwehrteil bisher keine Akzente setzen und blieb auch in der Rückwärtsbewegung grösstenteils blass. Zur alten Stärke scheint jedoch Meisterspieler Felix Schütz zurückgefunden haben. Der langjährige Hauptstädter, der seine gesamte Karriere bisher beim EHC verbracht hatte, übernimmt endlich die ihm zugedachte Führungsrolle in der Berliner Abwehr. Ihm zur Seite scheint der in der vergangenen Saison verpflichtete Chris Heid endlich in Berlin angekommen zu sein. Einen Überraschungscoup landete GM Höfer jedoch mit dem schwedischen Verteidiger Ejdepalm. Der vereinslose Skandinavier wurde erst spät von der Waiverliste verpflichtete und führt seitdem ein Märchenleben mit 6 Toren und 8 Punkten in 11 Pflichtspielen für seinen ersten DESL-Verein. Neben den neuen und alten positiven Faktoren, scheint jedoch Rob Zepp nach seiner wohl besten Saison seiner Karriere im vergangenen Jahr, ein sportliches Tief durchzulaufen. Ob die Denkpause am vergangenen Spieltag Früchte trägt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Gegen Direktkonkurrent Straubing sind bereits 3 Punkte am kommenden Spieltag Pflicht, ehe der Eisbären gegen die Brocken aus Hannover, Nürnberg und Freiburg und Durchreichen ans Tabellenende riskiert.

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