Berichte » Analyse nach Neujahr

Sehr viel Bewegung kam in den letzten Wochen und Monaten in die Tabelle der diesjährigen DESL. Nach den Rückblicken im Oktober und November hat sich so einiges getan. Die hoch gelobten Nürnberger, Garmischer, Indians und auch Tigers rutschten bisweilen mit einer Pleitenserie ab. Vor allem der Tabellenzweite aus Franken steckt derzeit in einer tiefen sportlichen Krise. Nach dem 7:4-Auswärtssieg beim SC Riessersee am 12.12. folgten drei bittere Pleiten für das Team welches bisher am längsten auf Platz 1 verweilte. Mit einer 3:12-Klatsche gegen Verfolger Köln begann der freie Fall. Nach Neujahr kassierte die Truppe von Ralf Bücheler dann auch 2 peinliche Niederlagen gegen den Tabellenletzten aus Krefeld (4:7) und den Drittletzten aus München (2:5). 9:24 Toren in 3 Partien. Diese Bilanz ähnelt eher einem Abstiegskandidaten. Dennoch sollte man die Lebkuchenstädter nicht abschreiben, denn immerhin kommt das sportliche Tief noch gerade rechtzeitig vor den Play-offs. Mit der Rückkehr von Kapitän Jens Baxmann, sowie den wohl von den Fans lang ersehnten Wechsel auf der Torhüterposition, schickt sich der einmalige Deutsche Meister bereits am Mittwoch an, das verlorengegangene Vertrauen gegen den amtierenden Meister aus Hamburg wieder wettzumachen. Der letzte Nürnberger Sieg fand wie erwähnt gegen den SC Riessersee statt. Für die Blau-Weissen war es ebenfalls der Anfang vom sportlichen Tief, der erst gestern nach 3 Pleiten in Serie mit einem knappen, jedoch völlig verdienten 3:1-Auswärtssieg gegen die weiterhin strauchelnden Wölfe aus Freiburg beendet wurde. Somit wahren sich die Alpenländer die Chance auf die direkte Play-off-Teilnahme. Die ist für die Geheimfavoriten aus Hannover in weiter Ferne gerückt. Sowohl die Scoprions als auch die Indians lassen derzeit einige Punkte liegen. Die Indians sind weiterhin auf der Suche nach einer etatmässigen Nummer eins. Bisher konnte keiner der drei deutschen Netminder überzeugen. Bei den früher als kompakt agierenden Scorpions hagelt es derzeit nur Gegentore. Zweimal 3:5 unterlag der Vorjahresmeister seit dem Jahreswechsel und steht bei 12 Niederlagen in 23 Punkte kurz vor dem Abschied aus den Endrunden-Plätze. Diese hatte zuletzt der Meister aus Hamburg nach einigen personellen Wechsel und Umstellungen wieder stark ins Visier genommen. Der abermalige Rückschlag gegen den abgeschlagen Neuling aus Wolfsburg vor heimischer Kulisse lässt jedoch weiterhin an der Qualität des norddeutschen Kaders zweifeln. Weitere Wechsel werden durchaus in Betracht gezogen. Wieder positive Meldungen gibt es jedoch dafür aus Bayern und den Bruder-Managern Mackert/Hoffmann. Letzterer feierte mit einem 5:3-Heimsieg über die Scorpions den vierten Erfolg in Serie hat sich endgültig in das Spitzenquartett festgebissen. Somit sind die Domstädter weiterhin die Überraschungsmannschaft der Saison und könnten erstmalig nach Wiedereinstieg wieder in die Play-offs einziehen. Zurückgekehrt in die Spur sind ebenfalls wieder die Straubing Tigers unter der Regie von GM Mackert. Der letztjährige Betriebsunfall mit dem klaren Verpassen der Play-offs ist mittlerweile abgeschrieben und kaum noch böse Zunge erwähnen diesen Misserfolg nach stetigen Aufstieg. Mit 3 Siegen in den letzten 4 Partien steht der amtierende Pokalsieger erstmalig in dieser Saison auf einem direkten Play-off-Platz und wieder in Reichweite von Tabellennachbar Iserlohn. Dieser schlich sich ohne grosses Aufsehen nach vorne und steht mit 4 siegreichen Spielen in Vorne verdient auf dem 5.Tabellenplatz. Den hatten ebenfalls vor Kurzem noch die Blue Lions aus Leipzig in Sicht, doch das neue Jahr ist den Messestädter bisher überhaupt nicht bekommen. Blutleere Auftritte gegen Neuling Weisswasser und Konkurrent Iserlohn liess die Ostdeutschen kurzerhand aus den direkten Play-off-Rängen rutschen. Dennoch gehört das Team von Trainer Oberrauner weiterhin zu den Überraschungsmannschaften der Saison. Keiner hat dem auf dem Papier durchschnittlich besetzten Kader eine so gute Rolle zugetraut. Dies gilt natürlich auch dem Nachbar aus der Lausitz. Neuling Weisswasser verbrachte einige Spieltage an der Tabellenspitze ehe 9 Pleiten am Stück ein totales Abruschen zur Folge hatten. Das Durchreichen ans Tabellenende konnte GM Linsel jedoch abrupt, trotz zahlreichen Ausfällen von Leistungsträger, noch stoppen und mit 3 Siegen in den letzten 5 Spielen noch in Play-off-Reichweite halten. Diese hat auch der dritte ostdeutsche Klub im Blick. Die Dresdner Eislöwen gewannen zuletzt zwei 6-Punkte-Spiele gegen die direkten Konkurrenten aus Hannover (Indians) und Riessersee. Neuzugang Radek Krzestan entschied gestern praktisch im Alleingang das torreiche Spiel gegen die Indians. Mit einem Überraschungscoups gaben die Grizzlies aus Wolfsburg gegen Meister Hamburg die Rote Laterne wieder an die Krefeld Pinguine ab. Es war der erster Erfolg nach 4 Pleiten in Folge. Eine viel längere Niederlagenserie hatten die Krefeld Pinguine vor Jahresbeginn hinter sich. 9 Spielen in Folge verliessen die Seidenstädter das Eis aus unterlegene Mannschaft. Der letzte Siege datierte vom 3. Oktober gegen eben diese Grizzlies aus der VW-Stadt. Mit zwei Überraschungsheimsiegen gegen Dresden (3:2) und den Tabellenzweiten aus Nürnberg (7:4) wähnten sich der Club vom Niederrhein wieder auf dem Weg der Besserung. Ob die gestrige 0:6-Auswärtsschlappe bei den Straubing Tigers noch ein Ausrutscher auf dem Weg aus der sportlichen Krise war, wird sich am Samstag vor heimischer Kulisse gegen den EHC München zeigen. Immerhin gewannen die Schwarz-Gelben 6 von 13 Heimpartien, auswärts sprang bisher nur 1 Sieg bei 11 Auftritten an. Kurz vor der ersten Play-off-Teilnahme der Vereinshistorie stehen ebenfalls die Tölzer Löwen, die Meister der engen Siege. Der gestrige 6:5-Auswärtserfolg in Augsburg war der 5. Sieg in Folge mit nur einem Tor Unterschied.

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Chris Laroche (Kölner Haie & Augsburger Panther)