Köpferollen in Leipzig. Kollektivversagen mit Folgen.
Gott sei Dank, werden sich viele denken, wurde die Guilloutine abgeschafft. Auch wenn sie in vielen Foltermuseen noch für Freunde der Schauerromantik zu bestaunen ist. Kopf- und noch vielmehr herzlos wurde die Leipziger Lethargie im Heimderby auf die Spitze getrieben. Das war ein Tropfen zuviel für das Fass. Leistungsträger, die herumlaufen wie Schulmädchen auf rostigen Kufen verlieren das Gesicht. Diese Meuterei gegen den Verein hat seine Folgen. "Damit hat sich niemand in der Mannschaft ein Stammleibchen verdient", heißt es trocken. Konstaniert beobachteten Publikum wie Vereinsinterne die zur Schau getragene Lustlosigkeit. Buhrufe vermengen sich in der Kulisse des Niedergang der Ära des Blauen Wunders. Lange hat man Geduld, auch mit den Neuerwerbungen bewiesen. Einiges wurde investiert. Jetzt ist damit schluss! "Wir werden nie gegen die Großen ankommen. Das ist illusorisch. Die Playoff-Teilnahme darf auch nicht als realistisches Ziel gesehen werden. Aber die erbärmlichen Darbietung in den letzten Partien und die entwaffnende Unsichtbarkeit eines Routiniers und Leistungsträger wie Aab, der seinen Erwartungen alles andere als gerecht wird, sind der Gipfel!", heißt es seitens der Verantwortlichen. Und weiters: "Wir werden uns von allen enttäuschenden Leistungsträgern und Routiniers trennen. Mit minder begabten Spielern können wir nicht schlechter ausschauen." Auch das Hallenlicht zog sich nach Beendigung der Partie beschämt zurück, damit es nicht die frenetischen Jubelstürme der hochverdient siegenden Dresdner mit ansehen musste. Eiszeit, im wahrsten Sinne des Wortes.
Panikreaktion in Leipzig? Immerhin vorher Mitkonkurrent Straubing 6:4 besiegt und 5 der letzten 8 Partien gewonnen. Wenn ich mal die Punkte-pro-Spiel-Tabelle ansehe, würdest du derzeit auf Platz 4 liegen. Mit dem Kader "pas mal du tout"