Berichte » Rückblick 1/4-Finale: 4. Spieltag

Sang- und klanglos verabschieden sich die Iserlohn Roosters nach nur für Spielen aus den diesjährigen Play-offs. Die Energie schien bereits im ersten Spiel, als die Sauerländer erst in Verlängerung unterlagen, aufgebraucht zu sein. Im ersten Durchgang im 4. Duell konnten die Hausherren mit Ligaprimus kaum Schritt halten. 5 zu 21 Tore hiess es nach 20 Minuten, jedoch nur 0:1. Diese Gelegenheit nutzt Rookie und Iserlohns Play-off-Top-Scorer Bostrom gleich nach Wiederanpiff zum überraschenden Ausgleichstreffer. Der Jubel dauerte jedoch nicht lange und schon gingen die Haie wieder in Führung. In der Folgezeit netzte der Rekordmeister noch gleich fünfmal ein, Iserlohn lediglich einmal. Damit scheiden die Kampfhähne ohne grossartigen Eindruck zu hinterlassen gleich nach einem "Sweep" aus. Es war die 8 Play-off-Niederlage in Folge für die Mannschaft von GM Münten. Der letzte Sieg datiert noch aus der 16. Spielzeit mit einem 4:3 beim KEV. Die Krefelder siegten am Ende noch mit 4:1 und zogen ins Finale ein, wo erst gegen Iserlohns jetziger Gegner Köln Schluss war. Die ausgeglichenen Angriffsreihen bekamen die Blau-Weissen einfach nicht in den Griff. Bei den Domstädtern gibt es nämlich gleich 8 Top-Scorer. Keiner dieser Spieler hat mehr oder weniger als 4 Punkte auf dem Konto. Eine ähnlichen Triumpfzug erlebten die Nürnberg Ice Tigers gegen Herausforderer Bad Tölz. Der einmalige Meister vernaschte den Play-off-Neuling aus dem tiefen Bayern nach Strich und Faden und liess das Schreckenserlebnis vom 30.05. (2:8-Niederlage) schnell vergessen. Nun steckt dagegen der Tabellenzweite aus der Vorrunde in einem mentalen Tief und es stellt sich die Frage ob diese Play-off-unerfahrene Truppe gegen den Dauer-Play-off-Teilnehmer aus Nürnberg nochmals die Kurve kriegt. Gefeierter Star bei den Franken war zum zweiten Mal in Folge Goalie Bacashihua. Von vor 2 Spielen noch mit Pfiffen begleitet nach 40 Minuten vom Eis geholt, startet der 31-jährige US-Amerikaner nun richtig durch und war der Schlüsselspieler schlechthin in den letzten beiden Heimsiegen. Neben dem charismatischen Netminder scheinen auch Jörg (3 Assists) und Falk (2 Tore) ihr sportliches Tief überwunden zu haben. Die Tölzer trauern sicher den vergegeben Chancen zu Beginn der Partie nach, denn es wollte absolut nichts zusammenpassen. Zwar agierten die Gäste offensiv abermals auf allerhöchstem Niveau, doch weder wollten die Tore fallen, noch hielt die Hintermannschaft in dieser Partie dicht. Das kommende Spiel wird für beide sicherlich richtungsweisend werden und wohl einen deutlichen Trend für den Sieger ausmachen. Den gibt es dagegen im Duell der Indians und Eislöwen weiterhin nicht. Nun siegten auch die Hannoveraner ungefährdet mit 7:5 und glichen die Serie und das Torverhältnis aber mal aus. Nun ist es für den ehemaligen Vizemeister jedoch an der Zeit endlich die Führung in der Serie zu übernehmen, ansonsten kommen die Elbestädter als Erster durchs Ziel. Überragender Akteur war wieder einmal Hannovers Center Philipp Riefers der mit 2 Treffern und einer Vorlage abermals der Schlüsselspieler beim Sieg über den ESC war. Der 23-jährige Ausnahmekönner führt nun mit 10 Punkten (davon 7 Toren) un 4 Partien die Play-off-Top-Scorer und Torschützenliste an. Auf der Gegenseite agierte abermals der gleichaltrige Jerome Flaake auf gleichem Niveau. Doch die herausragende Leistung reichte diesmal nicht für einen weiteren Dresdner Erfolg. Das wohl beste Play-off-Spiel seiner Karriere lieferte dagegen Defender Christoph Fischer ab, der sich gleich mit 3 Punkten in die Analen eintragen konnte. Seit seinem Wechsel nach Sachen scheint der ehemalige Wandervogel endlich seine sportliche Heimat gefunden zu haben liegt mit 6 Punkten in 4 Play-off-Partien auf Platz 1 der Top-Defender-Liste in der Liga. Das Duell geht nun wieder zurück nach Dresden und wird wohl erst im alles entscheidenden siebten Spiel entschieden werden. Davon weit entfernt ist der ehemalige Meister aus Augsburg, trotz des gestrigen Sieges. Nach 5:4-Siegen schossen die Garmischer diesmal ein Tor zu wenig und so nutzten die Schwaben die Gunst der Stunde und tüten in der zweiten Overtime den ersten Play-off-Sieg in diesem Jahr ein. Damit endete eine Durstrecke von 4 Play-off-Niederlagen, sowie 4 Duell-Pleiten gegen den SCR am heutigen Donnerstag. Beide Teams lieferten sich abermals ein Duell auf Augenhöhe, doch diesmal mit dem glücklicheren Ende für die Gäste aus Fuggerstadt. Dabei führte der AEV zwischenzweitlich bereits mit 3:0, bzw, 4:2, doch abermals legten die Alpenstädter in den Schlussdrittel einen Gang zu und retteten sich durch Treffer von Sleigher und Stevenson noch in die Verlängerung. Dort beendete jedoch Ausgburgs Top-Defender Sven Gotzsch den Lauf der Blau-Weissen und verhinderte somit immerhin eine "Sweep"-Blamage für den Tabellenfünfte. Ob der Auswärtssieg bei Dauerrivale Riessersee jedoch nur ein kleines Aufflammen des Widerstandes war oder doch der Wegruf zur Aufholjagd wird sich bereits am Samstag zeigen. An einen Serienumschwung glauben jedoch wohl beide Lager nicht.

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Chris Laroche (Kölner Haie & Augsburger Panther)