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Dieses Thema hat 28 Antworten
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flobro96 Offline




Beiträge: 397

23.05.2020 10:57
Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Mit dem Start der 26. DESL-Saison am 6. Juni ist die spannende Zeit der Off-Season endgültig vorbei. Die Berliner Morgenpost nimmt die Entwicklungen der Teams unter die Lupe und versucht, die Teams in Verbesserte (+), Gleichbleibende (=) und Verschlechterte (-) einzuteilen. Dabei wird nicht die Arbeit der GMs an sich beurteilt, sondern die Kaderqualität im Vergleich zum Vorjahr beurteilt.

Augsburg (=)

Besser als zuletzt, als erneut die DESL-Meisterschaft gefeiert wurde, kann es für Augsburg kaum werden. Dazu wiegen die Abgänge der beiden Vereinslegenden Schenkel und Schmidt sowie der wichtigen Role Player der Meistermannschaft, Lewis und Schwab schwer. Dennoch ist kein Abschwung in Augsburg zu erwarten. Das interne Wachstum ist groß, Verteidiger wie Youngster Seider, Rookie of the Year Gagne und sein Runner-up, Tormann Gustafsson sollten wieder für eine der besten Defensiven neben den etablierten Kräften wie Kronthaler und Daschner sorgen. Offensiv ist den jungen Pfohl und Tiffels definitiv zututrauen, die nächsten Schritte zu gehen und auf Sicht Schenkel und Schmidt zu ersetzen. Im Draft wurde mit den beiden größten Talenten Peterka und Reichel 2 Spieler verpflichtet, die nun die Rolle von Pfohl und Tiffels übernehmen könne – junge Wilde, die immer wieder ihre Chance bekommen werden. Der Kader gehört nach wie vor zu den besten der Liga und es ist nicht unwahrscheinlich, dass am Ende der Saison die vierte Meisterschaft in den vergangenen 5 Jahren gefeiert wird sowie der zweite Repeat der Vereinsgeschichte gelingt.

Bad Tölz (=)

Die Tölzer Löwen haben einmal mehr einen fantastischen Kader. Den Grundstein dafür hat GM Lindpointner bereits in den vergangenen Jahren gelegt, die Transfertätigkeiten in der aktuellen Off-Season waren relativ überschaubar. Als einziger Trade Partner stellten sich die Krefelder Pinguine heraus, von wo der jahrelange Wunschspieler Marcel Müller losgeeist werden konnte sowie der ehemalige Tölzer Teubert zurückgeholt wurde. Auf der anderen Seite hat man mit Valery Trabucco einen Spieler abgegeben, der zwar hochveranlagt ist, allerdings in Tölz nie zu einer tragenden Stütze wurde. Der Verlust für die Tölzer hält sich daher in Grenzen. Selbiges kann man von Meyers und Endras sagen, die ihr Karriereende bekannt gegeben haben. Meyers stellte sich insbesondere in den Play-offs als Schwachstelle heraus und wird wohl nicht besonders vermisst werden. Endras war gar extra für die Play-offs geholt worden und konnte dort ebenfalls nicht viel Positives hinzusteuern. Im Draft waren die Tölzer nur 3 Mal auf der Uhr – insbesondere der junge Tim Brunnhuber, für den extra 5 Plätze nach oben getauscht wurde, könnte langfristig ein wichtiges Talent sein. Alles in allem ist der Kader wohl auf dem Niveau des vergangenen Jahres – die Löwen werden auch dieses Jahr ein Kandidat für alle 3 Titel sein.

Berlin (+)

Die Eisbären Berlin gingen die Off-Season mit dem Ziel an einen neuen Shooter für die 1. Linie zu finden. MVP Brandon Buck soll diese Rolle zukünftig in Reihe 2 ausfüllen, was eine große Lücke vorne hinterlässt. Diese Rolle soll nun Neuzugang Leo Pföderl füllen, der für das Missverständnis Brent Raedeke, der wohl als einer der schwächsten Spieler der Berliner Vereinsgeschichte eingehen wird, den Verein nach Hamburg verlassen hat. Dazu wurden aus Straubing 2 Stürmer für die Kaderdichte geholt. Die jungen Ehliz und Ortega sollen ihre Chancen vorwiegend in den Reihen 2 und 3 bekommen und auf Jahre wichtige Stützen im Berliner Angriff einnehmen. Im Draft holte Berlin in Runde 1 eines der begehrtesten Talente des Jahrganges, Justin Schütz, sowie einen Mann für die Verteidigungsreihen, Bobby Sanguinetti. Er wird dort neben den etablierten Namen auch auf einen Rückkehrer treffen. Bernhard Ebner, der vor einigen Jahren nach Bad Tölz wechselte und in der Folge nach Köln kam, kehrt in der 26. Saison nach Berlin zurück und soll die Defensive stärken. Im Gegenzug verließ einer der besten Offensivverteidiger der vergangenen Jahre die Berliner Richtung Köln. Mit 52 Punkten in 59 Spielen in Berlin hat Nic Jensen einen großen Anteil am stetigen Wachstum der Eisbären. Er ist der schwerwiegendste, aber bei Leibe nicht der Einzige Abgang der Hauptstädter. Ihre Schlittschuhe an den Nagel hängten außerdem der Jahrelange 4. Liniencenter Maurer, der letztes Jahr stark aufspielende Verteidiger Cohen sowie der ehemalige Stargoalie Reimer. Dennoch ist der Kader alles in allem stärker geworden. Angeführt von MVP Buck, Youngster des Jahres Loibl und Defender des Jahres Noonan sowie dem ehemaligen MVP Lamb wird Berlin auch dieses Jahr wieder im Kampf um die Play-offs mittendrin sein.

Dresden (=)

Die Eislöwen haben die Off-Season genützt und einige sinnvolle Verstärkungen geholt. Mit dem Tausch Leo Pföderl gegen Borna Rendulic hat das Team einen jungen Shooter für einen anderen hergegeben – Pföderl war nie so richtig ausgebrochen, ein Tausch für Rendulic war die richtige Entscheidung. Defensiv konnte man sich mit dem jungen Verteidiger Vainonen verstärken, ein Spieler, an dem einige Teams der Liga dran waren. Dass man dafür Verteidiger Haase und Stürmer Brandt hergeben musste schmerzt nur wenig, nachdem beide ihre Verstärkungstauglichkeit nur selten beweisen konnten. Bittere Abgänge aufgrund von Karriereenden blieben den Dresdnern überwiegend erspart, einzig Olver entschied sich die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen – mit 18 Punkten in 20 Spielen hatte er eine gute letzte Saison gespielt. Intern kann das Team auf Steigerungen des Verteidigertalents Müller und des Torhüter Talents Pantkowski hoffen. Im Draft gehörte Dresden zu den Siegern dieses Jahres. Zanetti ist ein junger guter Verteidiger, eine Unterstützung, die an dieser Stelle bitter benötigt wurde. Offensiv wurden mit Valenti, Streu und Andersen gleich 3 Talente verpflichtet – allesamt werden allerdings ein paar Jahre brauchen, bis sie echte Alternativen für die Topreihen darstellen. Insgesamt ist der Kader jünger geworden und der Rebuild schlau vorangetrieben worden – die Qualität der Mannschaft an sich ist aber wohl in etwa gleichgeblieben, wodurch ein Play-off Einzug möglich, aber dennoch eine kleine Überraschung wäre.

Hamburg (++)

Ähnlich, wie es für Augsburg nach der Meisterschaft kaum besser werden kann, kann es in Hamburg kaum schlechter als im vergangenen Jahr laufen. Der Pokalsieg war zwar ein toller Erfolg, die Ligasaison verlief allerdings katastrophal und für den talentierten Kader beschämend. Trotz dessen vertraut GM Lindpointner seinen Spielern auch dieses Jahr und gab neben dem in Rente gehenden Verteidiger Tölzer nur 2 Spieler vom letztjährigen Stammkader ab. Der zuletzt historisch schwache ehemalige Abwehr Star Konrad Abeltshauser zieht weiter nach Weisswasser, die letztjährige Draftenttäuschung Borna Rendulic wurde nach Dresden geschickt. Für letzteren wurde der starke 3. Linien Center Raedeke verpflichtet, der zuletzt in Berlin nicht glücklich wurde. Die wichtigsten Verpflichtungen kamen dann über dem Draft, in dem Hamburg 5 der ersten 25, 4 der ersten 14, 3 der ersten 7 und die Top 2 Picks innehatte. Lindpointner agierte vernünftig und holte den besten Stürmer und den besten Verteidiger des Jahrganges mit Kastner und O’Connor zu Beginn. Mit Pick 7 Fischbuch gelang den Hamburgern ein wahrer Steal – später wurde dann noch das große Torhütertalent Hane und Nachwuchscenter Schiemenz verpflichtet. Alles in allem haben die 5 Spieler gemeinsam mit dem immer noch starken restlichen Kader das Potential, die Hamburger jahrelang an der Spitze der Liga zu etablieren. GM Lindpointner hat seine Verpflichtungen erfüllt, nun müssen die Spieler gleichziehen und das Vertrauen zurückzahlen, dann ist ein neuer Meister aus dem Norden nur eine Frage der Zeit.

Hannover (=)

Die Indians waren die positive Überraschung der letzten Saison und konnten am Ende zum ersten Mal Platz 1 im Grunddurchgang holen. Der Kader hat sich in der Folge wunderbar entwickelt, für Spielern wie Rech und Kolupaylo ist dieses Jahr der Sprung zum Superstar möglich. Diesen Schritt hat Patrick Seifert, einer der 3 Finalisten des „Verteidiger des Jahres-Awards“, bereits geschafft. Angeführt von ihm und Haudegen Lampl gehört die Defensive zu den stärksten der Liga. Die Offensive steht und fällt zwar nach wie vor mit den 3 Topstars Quirk, Turnbull und Tepper, dennoch ist auch die Dichte gut und wurde im Draft mit der Neuverpflichtung von Alexandre Grenier noch weiter gestärkt. Ansonsten wurde im Draft mit Daniel Fiessinger ein neuer junger Back-up für Star-Goalie Englbrecht geholt. Die Zukunft des langjährigen Back-ups Meisner scheint nach einem erneuten Play-off Black-out in Spiel 1 gegen den späteren Meister Augsburg (8 Gegentore, 84 % Fangquote) daher nicht mehr in Hannover zu liegen. Ansonsten erinnert der Kader sehr an den des letzten Jahres, Hannover verhielt sich relativ ruhig am Transfermarkt bis dato. Letztlich ist der Kader auf ähnlichem, wenn nicht sogar noch besserem Niveau als im Vorjahr. Auch wenn es dieses Jahr wohl nicht wieder zum Ligaprimus-Titel reicht ist es dafür nicht unwahrscheinlich, dass in den Play-offs ein noch weiterer Sprung als zuletzt kommen könnte.

Köln (-)

Der Rekordmeister blickt auf ein für seine Verhältnisse enttäuschende Saison zurück. Rang 5 und ein 1. Runden-Aus in den Play-offs sowie ein Viertelfinal-Aus im Pokal sind für die Erfolgsverwöhnten Fans Enttäuschungen. Auch nach dem Saisonende gingen die Enttäuschungen weiter – Geisberger, einer der konstantesten Spieler der DESL Geschichte wird seine Karriere nicht fortsetzen und damit eine große Lücke in den Kölner Sturm reissen. Im Draft wurde mit Nehring ein neuer Center geholt, der diese Lücke füllen soll – der Qualitätsverlust zwischen den beiden ist allerdings groß. Defensiv verlieren die Kölner mit Baxmann und Schütz zwei starke Spieler, dazu wurde Ebner nach Berlin abgegeben. Auf die Abgänge wurde mit den Verpflichtungen von Jensen und Akdag reagiert und 2 der stärksten Offensiv-Verteidiger der Liga verpflichtet, die der Offensive die nötige Unterstützung bescheren sollen. Abgesehen davon waren die Haie eher eines der ruhigeren Teams, im Draft wurden abgesehen von Nehring nur Talente genommen, die wohl nicht sofort für eine Verstärkung sorgen sollten. Der Rekordmeister hat nach wie vor einen sehr guten Kader und die Play-offs sollten auch dieses Jahr wieder nur eine Formsache sein – dennoch ist klar, dass es aktuell wahrscheinlichere Kandidaten für die Meisterschaft gibt. So ist ein (-) auch aus Respekt gegenüber den Diensten Geisbergers angebracht.

Krefeld (-)

Nach einer Saison, in der man die beste Defensive, aber auch die klar schwächste Offensive der Liga hatte, war der Auftrag an die Krefelder Vereinsführung klar – Stürmer mussten her. GM Hollender legte direkt los – der langjährige beste Verteidiger wurde gegen 2 Stürmer getauscht, Gogulla und Laganiere stellen direkt Verstärkungen dar. Um finanzielle Mittel in die angeschlagenen Kassen zu bringen wurde in der Folge hingegen die 3 besten Stürmer der Vorsaison abgegeben. Pietta und Schymainski gehen nun in Riessersee auf Torejagd, Marcel Müller wird seine wertvollsten Assists in Zukunft an die talentierten Tölzer Shooter abgeben. Krefeld holte stattdessen mit Valery Trabucco nur eine echte Offensivverstärkung. Im Draft hatte Krefeld zwar keinen Erstrunder, dafür aber zwischen Pick 16 und 29 gleich 3. Mit Verlic wurde ein talentierter Mann für die Offensive geholt, der wohl auch in den vorderen Reihen die eine oder andere Chance bekommen wird. Dazu kam mit Eisenmenger ein weiteres vielversprechendes Talent zu den bereits im Kader befindenden Mayenschein und Lambacher. Den ersten der 3 Picks verwendete Krefeld hingegen überraschend für defensive Verbesserungen mit Oldie McNeill. Aufgrund des besten Goalies der Liga Zatkoff und der in etwa gleich stark gebliebene Verteidigung sollte Krefeld wohl erneut eine gute Defensive stellen. Die Abgänge von Müller, Schymainski und insbesondere Pietta, der letztes Jahr mehr als ein Fünftel der Teamtore erzielte (und damit die höchste Quote der Liga hatte) wiegen hingegen wohl zu schwer um einen ernsthaften Angriff auf die Play-offs starten zu können.

Leipzig (+)

Die Blue Lions Leipzig haben erfolgreich einen Rebuild gestartet. Alternde Stars wie Zalewski und Valery Trabucco wurden schon zum Ende der Vorsaison für vielversprechende Junge abgegeben. Dazu kann man weiterhin auf die vielgelobte Draftklasse des Vorjahres setzen, die nun einen erneuten Sprung machen könnte. Abgesehen von der diesjährigen Draftklasse ist der Kader weitgehend unverändert. Mit Syvret hat nur ein Leipziger die Schlittschuhe an den Nagel gehängt, sein Abgang wird allerdings in der bereits angespannten Defensivsituation trotzdem schmerzen. Auf Transfers verzichtete GM Oberrauner in der Off-Season bis dato fast gänzlich, nur der junge Verteidiger Jobke wurde zuletzt verpflichtet. Mit Spannung wurde auf den Draft geblickt und gespannt beobachtet, ob vielleicht eine erneute starke Draftklasse an Land gezogen werden kann. Mit Troy Bourke wurde ein junger Spieler mit den idealen Vorzügen auf Pick 15 an Land gezogen. Neben dem Neo-Hamburger Fischbuch und dem Augsburger Besse ist er für die Berliner Morgenpost einer der Steals der ersten 2 Runden. In der nächsten Runde wurde mit Valentine ein Wandervogel verpflichtet, der aber die Defensivreihen der Leipziger jedenfalls verstärken sollte. Einzig Pick 3 Mitch Wahl war etwas überraschend – ein jüngerer Spieler wäre vielleicht für das neuaufbauende Leipzig eine noch bessere Wahl gewesen. Alles in allem sieht der Leipziger Kader verstärkt und bereit für eine Leistungssteigerung aus. Dennoch ist das Gedränge um die Play-off Plätze groß – ähnlich wie in Krefeld und Dresden müssen auch in Leipzig die starken Goalies überragen, um einen überraschenden Play-off Platz zu ergattern.

Nürnberg (=)

Nach dem bitteren Play-off aus gegen Bad Tölz, als man 8 Minuten vor dem Ende des Entscheidungsspiels noch in Führung lag, haben die Nürnberger erneut das Jahr mit großen Zielen gestartet. Wie so oft blieb GM Bücheler weitgehend ruhig am Transfermarkt. Es fehlten auch die großen Abgänge auf die unbedingt zu reagieren wäre – einzig Verteidiger Albers hat den Verein nach einer langen Karriere verlassen. Im Draft hingegen hat Nürnberg einige gute Picks getroffen. Youngster Stürmer Matthias From, der erst auf Pick 8 genommen wurde und in die Kategorie „Steal“ fällt, hatte bei einigen Managern der Top 7 Picks schon Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Auch in Runde 2 sollte ein junges Toptalent mit Fleischer genommen werden. Die beiden werden auf lange Sicht die alternden Stars Desjardins, Kozek und Kolarik ersetzen müssen. Bis dahin werden sie wohl behutsam in hinteren Linien aufgebaut. Mit Mitch Heard konnte man dazu noch einen Defensivstürmer verpflichten, der die letztes Jahr zum Teil unterirdisch spielenden Bottom 6 unterstützen soll. Nürnberg kann erneut auf einen guten Kader schauen, der auch im Play-off dieses Jahr für Furore sorgen könnte.

Riessersee (+)

Der größte Gewinner der Off-Season hinter den Hamburger Freezern ist der SC Riessersee. Mit einer großen Arbeitsbereitschaft und Akribie hat GM Bopp den Transfermarkt bearbeitet um ein weiteres Play-off verpassen zu verhindern. Auf die Abgänge von Mayr und Tardif, die nach jahrelanger Treue den SCR verlassen haben und die Schuhe an den Nagel gehängt haben, reagierte Bopp, in dem er ordentlich Geld nach Krefeld schickte. Mit Pietta und Schymainski wurden die beiden Abgänge nicht nur kompensiert, die Offensive hat sogar noch weiter zugelegt. Dazu wurde noch Parkes aus Straubing geholt und Ben Smith nach einem enttäuschenden Jahr in die Gegenrichtung geschickt. Im Draft wurde mit Payerl und Talent Busch die Offensive weiter verstärkt, sodass sie nun zu den besten der Liga gehört. Die Defensive, die letztes Jahr hinten zu schwach und vorne zu wenig Unterstützung gebracht hatte, hat ihren Anführer mit Salcido verloren. Stattdessen wird der Top 5 Pick Redmond dieses Jahr diese Rolle ausfüllen und für einen neuen Schub sorgen. Letztlich hat der SCR eine der besten Off-Seasons gehabt und sich in eine win-now Position gebracht. Dieses Jahr sollte es jedenfalls mit den Play-offs klappen. Nach diesem Jahr könnte dann aber ein Rebuild fällig werden, nachdem bereits einige SCR-Leistungsträger ihren Rücktritt nach dieser Saison verkündet haben.

Straubing (-)

Nach jahrelangem Titel- und Finalteilnahmen-sammeln ist in Straubing eine neue Zeitrechnung angebrochen. Insbesondere der Abgang der Vereinslegende Busch wird die Straubinger schmerzen – doch auch ansonsten ist der Kader nicht annähernd auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Zum Beginn der letzten Saison noch als einer der Favoriten für die Meisterschaft auserkoren, hat eine enttäuschende Liga-Saison den Kader von außen um einiges weniger attraktiv gemacht. GM Mackert, einer der erfolgreichsten Manager der Liga, hat die Off-Season genützt, um einige Altlasten loszuwerden. Zuletzt enttäuschende Spieler wie Parkes, Ehliz, Ortega, Bodnarchuk und Card wurden entweder zu anderen Teams oder in Rente geschickt, geholt wurden mit Zengerle und Larkin Spieler, die sich in Straubing erst noch zu beweisen haben, werden. Der Königstransfer war die Verpflichtung des Offensivstars Ben Smith vom SCR, der wohl sofort einen Platz in den Straubinger Top 6 finden wird. Im Draft fehlte den Straubingern ein Pick in den ersten beiden Runden – dementsprechend gering wird die Unterstützung von den Rookies wohl zu Beginn sein. Ein guter Spieler für die Bottom 6 wurde mit Mark Skille aber dennoch gefunden. Alles in allem werden nun kleiner Brötchen in Straubing gebacken – die Play-off Teilnahme ist zwar allemal drin, eine Meistermannschaft, wie in den vergangenen Jahren ist allerdings in Straubing vorerst nicht zu erkennen.

Weisswasser (=)

Ein Spiel fehlte den Lausitzer Füchsen letztes Jahr zum langersehnten 1. Ligatitel. Dass es am Ende nicht reichen wollte ist zwar bitter, umso motivierter wird aber GM Linsel sein, erneut eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Gerne hätte er diesen Weg damit gestartet, den langjährigen Leistungsträger Brent Raedeke in die Lausitz zurückzuholen – am Ende scheiterte der Deal aber an den Ablösevorstellungen in Berlin, Raedeke zog es stattdessen nach Hamburg. Stattdessen holte man mit Abeltshauser einen ehemaligen Top-Verteidiger, der in der eingespielten Lausitzer Mannschaft zurück zu alter Stärke finden soll. Jaroslav Hafenrichter wurde dazu geholt, um in der Dichte zu helfen. Aufgrund der Rentenantritte des Trios Cottreau, Rankel und Talbot war dies auch bitter notwendig. Im Draft legte Weisswasser einen ruhigen Auftritt hin, das gute Talent Kammerer wurde mit Pick 12 geholt, ein Mann, der im Schatten der Stars reifen kann und in einigen Jahren einer der besten Spieler im Kader sein soll. Die Offensive hat durch die Abgänge gelitten und wird wohl nicht wieder die Stärkste der Liga sein. Andererseits hat die Defensive sich stark verbessert, Spieler wie Lehtivuori, Cundari, Bender und Yeo haben einen großen Schritt gemacht und sollten nun, wo sie noch dazu länger eingespielt sind, einen weiteren Schritt gehen. So gleichen sich Offensive Verluste und Defensive Gewinne aus, sodass die Lausitzer Füchse erneut ein tiefer Play-off-run zuzutrauen ist.

Linselao Offline




Beiträge: 463

23.05.2020 11:15
#2 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

1A Bericht 👌🏼 Muchas gracias

Dave16 Offline




Beiträge: 1.270

23.05.2020 11:22
#3 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Sehr gut geschrieben, danke!

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Gregor, GM Bad Tölz

Mister Offline



Beiträge: 400

23.05.2020 11:46
#4 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Wieder sehr viel Arbeit reingesteckt , klasse. Auch wenn ich lieber was anderes als Doppelminus bekommen hätte

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Nürnberg Ice Tiger - 1x DESL Meister und 2 x Pokalsieger

The_Freezer Offline




Beiträge: 322

23.05.2020 12:23
#5 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Ausgezeichneter Bericht! Gerade mit Corona momentan wphl das beste was Sportjournalismus zu bieten hat :D

Jean/Dresden Offline




Beiträge: 1.457

23.05.2020 12:53
#6 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Schöner Bericht und sehr ausführlich danke für deine investierte Zeit und Mühe

Bye Jean
GM ESC Dresden

flobro96 Offline




Beiträge: 397

23.05.2020 13:04
#7 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Danke euch allen, kein Wunder dass es Laurent gefällt mit der (++) Bewertung.
@Ralf: das Doppelminus wurde extra für Nürnberg eingeführt ;)

Aber natürlich manches auch subjektiv, kann man sicher über einige Bewertungen diskutieren :)

Laroche Offline




Beiträge: 3.668

23.05.2020 15:57
#8 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Top-Bericht! Vielen Dank Florian R.! Ich hätte jedoch hinzugefügt, dass Laurent L. kurz vor der Entlassung steht, sollten die Kühlschränke mit dem Kader nicht in die Pötte kommen Auf jeden Fall mit dem Draft der absolut aktuelle Top-Favorit auf den Titel. Danach Weisswasser dank der Spielstärkenentwicklung und eingespielten Top-Reihen. Riessersee ebenfalls nach Vorne geprescht, aber sehr abhängig von den Goalie-Leistungen. Ich sehe jedoch die letztjährige Kölner-Leistung nicht als enttäuschend an. Rang 5 ist gut, Aus gegen Augsburg keine Überraschung. Auch zu beachten waren die Langzeitausfälle von Hausmanninger, Hungerecker, Schütz und Stützle wo letzter in 6 Partien 9 Punkte erzielteDie Defense wurde mit Akdag und Jensen definitiv verstärkt, da nun 2 Offensiv-Verteidiger im Kader sind. Das war das grösste Problem der Kölner Mannschaft im Vorjahr, die Verbindung zwischen Abwehr und Sturm passte nicht. Auch Hauptgrund für das Viertelfinal-Aus. Augsburg ist definitiv etwas schwächer, Schenkel hat als 3 bester Scorer aller DESL-Zeiten aufgehört, Schmidt nicht weit davon entfernt und Lewis ist ebenfalls weg. Das kann man nicht gleich mit Jungtalenten aufwiegen. Da Augsburg eine durchwachse Vorrunde und zweimal in Spiel 7 musste, sehe ich da nicht gerade den höchsten Titelanwärter. Nur meine Sichtweise

Aber mit den Berliner Zeitungen hatte ich bereits andere Sichtweisen als ich noch für die Eisbären selbst arbeitete (die Totenköpfe gelten für die Berliner Zeitungen und die Eisbären-Klubführung in der DEL (nicht DESL) gleichzeitig)

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Chris Laroche (Kölner Haie & Augsburger Panther)

The_Freezer Offline




Beiträge: 322

23.05.2020 16:18
#9 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Chris L. schiebt ja immer gerne die Favoritenrolle von seinen hervorragenden Teams weg. Was meine Jobsicherheit angeht sehe ich das aber auf jeden Fall so wie du :D
Es wird sich in Hamburg wieder an den Goalies/der Defensive entscheiden. Von der Favoritenrolle ist man aber weit entfernt.

Laroche Offline




Beiträge: 3.668

23.05.2020 16:24
#10 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Laurent L., wen siehst du denn derzeit besser aufgestellt als du? Dass dein Team völlig unter Wert im Vorjahr spielte, müsste sogar jedem Nicht-Eishockey-Kenner klar sein Dein Team ist stärker als von vor 2 Jahren als du dominant Erster wurdest. Bedank dich lieber bei Andy L. der dich in die einjährige Krise nach dem Viertelfinal-Aus beförderte. Dein Angriff wird alles überrennen was nicht bei drei, nein sogar bei zwei, auf den Bäumen ist. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass dieser Angriff, auf dem Papier zumindest, der stärkste ist der jemals in 25 DESL-Spielzeiten herumwirbelte. Der schlechteste Stürmer in den ersten 2 Reihen hat OV 95. Aber ja, die Abwehr, die könnte einen Strich durch die Rechnung machen. Aber man sollte auch die Nürnberger auf der Rechnung habe, sollte Ralf endlich mal die enorme Diskrepanz zwischen den ersten und den letzten Sturmreihen in den Griff bekommen. Nicht in den Play-offs sehe ich derzeit Leipzig, Dresden, Krefeld und Straubing. Vom Gefühl her auch nicht Hannover, nach zwei fetten Jahren über dem eigentlichen Limit und dem Alter der drei besten Stürmer Turnbull, Tepper, Quirk, sowie dem besten Defender Lampl. Aber meistens liege ich eh daneben

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Chris Laroche (Kölner Haie & Augsburger Panther)

The_Freezer Offline




Beiträge: 322

23.05.2020 16:37
#11 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Der Angriff steht auf jeden Fall super da aber wie du schon sagst, die Defensive könnte ein entscheidender Schwachpunkt ein.
Immerhin hab ich letztes Jahr gelernt die Zeichen einer katastrophalen Saison zu erkennen und werde heuer früher reagieren :D

Wird spannend ob es nach Augsburg und Hamburg auch dieses Jahr wieder ein starkes Team geben wird, das nicht in Gang kommt.

Laroche Offline




Beiträge: 3.668

23.05.2020 16:43
#12 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Stark ist immer etwas schwierig zu definieren, da sich die Liga dank des aktuellen Draft-Modus deutlich ausgeglichener wurde. Völlig abgeschlagene, und völlig durchgezogene Teams gibt es ja nur noch selten. Auch die engen Play-off-Serien deuten auf die Ausgeglichenheit hin. Wenn also ein Team wie z.B. Nürnberg und Bad Tölz, doch nicht die Endrunde erreichen würden, wäre das nun nicht völlig ein neues Weltwunder. Bei dir war es halt doch schon extrem, zum Mond und zurück. Aber ich bin sicher, dass es nur ein Betriebsunfall war, der vor allem auf dem völlig desolten Play-off-Auftritt lag. Davor ging es stetig bergab. Daher wird dein Team die Top-4 erreichen. Augsburg damals waren wohl einfach satte Jahre

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Chris Laroche (Kölner Haie & Augsburger Panther)

The_Freezer Offline




Beiträge: 322

23.05.2020 17:07
#13 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Ja stimmt, starkes Team war schlecht formuliert
Unerwartet oder Favorit passt eher

flobro96 Offline




Beiträge: 397

23.05.2020 17:20
#14 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Was aus dem Artikel nicht genau hervorgeht, aber dennoch eine große Rolle spielte ist das interne Wachstum. Pfohl, Tiffels, Seider, Gagne haben extrem zugelegt, dazu noch einige weitere zumindest leicht.
Im Tor ist Augsburg auch eines der besten Teams. Köln hingegen hat einige Auf- und Absteiger, das Wachstum hält sich aber in Grenzen. Daher denke ich dass dort der Wegfall von Geisberger schwer wiegen wird.

Daher hat auch ein Team wie Weisswasser trotz schwerwiegender Abgänge ein = erhalten, da einige im OV stark gestiegen sind.

Hamburg sicher auch für mich einer der Favoriten, Top-Favorit ist für mich aber dieses Jahr zum letzten Mal für eine gewisse Zeit Bad Tölz.

Sepp81 Offline




Beiträge: 845

23.05.2020 17:28
#15 RE: Off-Season Analyse der Berliner Morgenpost Antworten

Top geschrieben!!!

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